Ist die elektronische Gesundheitskarte ein Milliardengrab?
Die elektronische Gesundheitskarte hat ein gigantisches IT-Projekt werden sollen. Statt den Patienten zu helfen, wird sie nun möglicherweise zum Milliardengrab.
Vor elf Jahren ist ihre Einführung beschlossen worden, jetzt macht die elektronische Gesundheitskarte Ärger. Das IT-Projekt droht zum Milliardengrab zu werden. Bei der Planung der "eGK" werfen sich Kassen und Ärzte gegenseitig Versagen vor. Das wird auf Dauer teuer für die Versichterten.
Sowohl die Krankenkassen als auch die Industrie scheinen das Projekt unterschätzt zu haben. Auch wenn 97 Prozent der gesetzlich Versicherten die neue Karte schon haben - viele Neuerungen bringt sie nicht. Ganz im Gegenteil: Neu ist bisher nur das Passbild. Und bis damit medizinisch sinnvolle Anwendungen wie das Speichern von Vorerkrankungen oder Fallakten möglich sind, dauert es noch mindestens bis 2018.
Bisher will niemand das Projekt "eGK" beenden
Doch auch das sind bisher nur Planungen. Wenn alles weiterläuft wie bisher, dann wird auch das nicht passieren. Beinahe wären die Mediziner auf dem jüngsten Ärztetag aus dem Projekt auszusteigen. Bisher hat die elektronische Gesundheitskarte bereits 880 Millionen Euro gekostet, 2014 sollen die Milliarde erreicht werden - möglicherweise umsonst, auch wenn niemand das Projekt offiziell beenden will. dpa(Basil Wegener), sh
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