Laut einer Verschwörungstheorie existiert die Stadt Bielefeld nicht. Demjenigen, der das beweisen kann, wurde viel Geld versprochen. Geschafft hat es niemand - bis jetzt.
Wir haben dem früheren Informatikstudenten Achim Held so viel zu verdanken. Ihm war es bekanntlich 1993 – als erstem Menschen – auf einer Party in Kiel aufgefallen, dass es die westfälische Stadt Bielefeld gar nicht gibt. Welche Computer-Algorithmen und alkoholischen Gärungen ihn damals genau zu dieser bahnbrechenden Erkenntnis geführt haben, weiß man nicht genau. Die Nachricht verbreitete sich jedenfalls schnell im noch relativ jungen Internet und seit einem Vierteljahrhundert ist bekannt, dass das besagte Gemeinwesen gar nicht existiert.
Wer die Nicht-Existenz von Bielefeld beweist, bekommt eine Million Euro
Da hilft es auch nicht, dass Bielefelds angeblicher Oberbürgermeister Pit Clausen zusammen mit „Stadtmarketing Bielefeld“ vor vier Wochen einen Wettbewerb ausgelobt hat, wonach der, der die Nichtexistenz Bielefelds beweist, eine Million Euro bekommt. Am Dienstag wurde kundgetan: Über 2000 Beweisführungen, 350 allein aus dem Ausland, seien eingesandt worden. Aber niemand habe überzeugen können. Ein Student aus einem Dorf hinter Wladiwostok hatte etwa einen achtseitigen Comic geschickt. Nicht akzeptiert! Auch fundierte quantenphysikalische Erörterungen hätten nicht überzeugt. OB Clausen enthüllte gar einen Gedenkstein, der das Ende der „Bielefeldverschwörung“ bekundet.
Wir wissen es besser. Lassen Sie sich nicht beirren. Selbst wenn Sie jetzt vor lauter Neugier hinfahren und meinen, Bielefeld zu sehen, können wir Ihnen versichern: Bielefeld wird es auch weiterhin nicht geben. Was Sie sehen, wenn Sie überhaupt irgendetwas außer Nebel und Teutoburger Wald sehen, ist ein Potemkinsches Dorf. Und OB Clausen ist nur ein Roboter. Oder ein feindlicher Agent. Oder ein Außerirdischer. Mehr nicht. Ehrlich.
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