Gleich und doch etwas anders
Hier erfährst du etwas über Glaubensrichtungen
In jeder der großen Weltreligionen gibt es verschiedene Glaubensrichtungen. Das heißt: Die Gläubigen glauben im Großen und Ganzen an dasselbe - und doch gibt es Unterschiede. Sie legen zum Beispiel die religiösen Texte anders aus. Oder sie haben andere Regeln. Hier erfährst du mehr darüber:
Christentum Auf der ganzen Welt gibt es ungefähr 300 verschiedene christliche Glaubensrichtungen. Die größten Gruppen sind die Katholiken und die Protestanten. Katholiken gehören zur Katholischen Kirche und sie hören auf den Papst. Protestanten gehören zur Evangelischen Kirche und folgen der Lehre von Martin Luther. Der Mann lebte im Mittelalter und war Katholik. Weil er mit der Kirche unzufrieden war, stellte er neue Regeln auf.
Judentum Es gibt zwei große Gruppen: liberale Juden und orthodoxe Juden. Die liberalen Juden legen die religiösen Regeln locker aus. Liberal heißt „frei“. Orthodoxe Juden halten sich streng an die Regeln, die in den heiligen Büchern Thora und Talmud stehen. Orthodox heißt übersetzt „richtige Anschauung“.
Islam Die meisten Muslime sind Sunniten. Der Name leitet sich von Sunna ab. Das Wort heißt „Brauch“ oder „gewohnte Handlungsweise“. Eine weitere Gruppe heißt Schiiten - davon leben viele in dem Land Iran. Das Wort Schiiten kommt von Schia. Das bedeutet „Anhänger einer Partei“. Sunniten und Schiiten haben unterschiedliche Ansichten darüber, wer Mohammeds Nachfolger waren und wie streng die Regeln des Koran angehalten werden sollen. Die meisten Schiiten beten zum Beispiel drei Mal am Tag und nicht wie Sunniten fünf Mal.
Hinduismus Der Hinduismus ist eine Sammlung aus ganz vielen Religionen und Glaubensrichtungen. Die bekanntesten heißen Vishnuismus, Shivaismus und Shaktismus. Zum Vishnuismus gehören die Vaishnavas. Sie verehren den Gott Vishnu. Die Shaivas sind die Anhänger des Gottes Shiva. Sie gehören zum Shivaismus. Shaktas heißen die Anhänger des Shaktismus. Sie verehren die weibliche Seite des Gottes Shiva, die Shakti heißt.
Buddhismus Die Glaubensrichtungen im Buddhismus werden auch „buddhistische Schulen“ genannt. Die Anhänger glauben alle an die Erleuchtung des Menschen. Sie haben aber unterschiedliche Ansichten darüber, wie diese Erleuchtung erlangt wird. Die größten buddhistischen Schulen heißen Theravada, Mahayana und Vajrayana. Der Theravada-Buddhismus ist sehr alt. Seine Anhänger halten sich ganz genau an die heiligen Schriften. Weil er vor allem in den Ländern Myanmar, Kambodscha, Laos, Sri Lanka und Thailand vertreten ist, heißt er auch „südlicher Buddhismus“. Die größte Glaubensrichtung im Buddhismus ist Mahayana. Er heißt auch „Großer Weg“ oder „Großes Fahrzeug“ genannt. Seine Anhänger leben vor allem in Vietnam, Japan, Tibet, Bhutan, Taiwan, China und Korea. Der Vajrayana-Buddhismus ist vor allem in Tibet verbreitet. Er heißt auch Diamantweg. Seine Anhänger meditieren besonders viel.
Übrigens: Es kommt auch vor, dass verschiedene Glaubensrichtungen oder auch Religionen zusammenarbeiten. Sie halten zum Beispiel gemeinsame Gottesdienste ab. Diese Zusammenarbeit nennt man Ökumene. Das Ziel: das friedliche Miteinander und das Verständnis füreinander fördern. (lea)
Mehr Infos: Möchtest du mehr über die einzelnen Glaubensrichtungen erfahren, dann surf doch mal auf religionen-entdecken.de. Auf dieser Homepage gibt es ein tolles Religionslexikon und auch Spiele.
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