Glyphosat-Zulassung kommt auf den Prüfstand
Das EU-Parlament will künftig die Zulassung von umstrittenen Pestiziden wie Glyphosat genauer untersuchen. Dazu brachten die Abgeordneten einen Sonderausschuss auf den Weg.
Im Europaparlament soll ein Sonderausschuss die Hintergründe der neuerlichen Zulassung des umstrittenen Unkrautvernichters Glyphosat durchleuchten. Einem entsprechenden Vorschlag des Parlamentspräsidenten Antonio Tajani und der acht Fraktionsvorsitzenden stimmte das Plenum am Dienstag mit breiter Mehrheit zu. Die 30 Mitglieder des Ausschusses sollen am Donnerstag ernannt werden. Unter anderem soll das Gremium untersuchen, wo möglicherweise Fehler bei der wissenschaftlichen Bewertung der Pestizide drohen.
Glyphosat: Einflussnahme der Industrie soll geprüft werden
Auch soll der Ausschuss eine etwaige Einflussnahme der Industrie auf das Zulassungsverfahren prüfen und mögliche Interessenkonflikte unter die Lupe nehmen. Dabei geht es nicht zuletzt um Berichte, nach denen der Glyphosat-Hersteller Monsanto massiven Einfluss auf Studien über die Auswirkungen des Unkrautvernichters auf die menschliche Gesundheit genommen haben soll. "Monsanto trickst bei der Risikoprüfung seiner Pestizide und versucht, gesundheits- und umweltschädliche Effekte als wissenschaftlich umstritten darzustellen", betonte die deutsche Grüne Maria Heubuch.
Die EU-Mitgliedstaaten hatten das Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat im November für fünf weitere Jahre zugelassen. Zuvor hatte es europaweit Proteste dagegen gegeben, eine europäische Bürgerinitiative sammelte mehr als eine Million Unterschriften für ein Verbot. Glyphosat steht im Verdacht, Krebs zu erregen.
EU-Parlament will Zulassungsverfahren untersuchen
Der neue Ausschuss im EU-Parlament soll voraussichtlich im März zum ersten Mal zusammenkommen und dann neun Monate lang arbeiten, mit Option auf Verlängerung. Der neue Glyphosat-Sonderausschuss werde "hoffentlich endlich mehr Licht in die Ungereimtheiten des Zulassungsverfahrens bringen", teilte Harald Ebner, Sprecher für Gentechnikpolitik der Grünen Bundestagsfraktion, mit. (dpa/afp)
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