Google feiert den 132. Geburtstag von Hedwig Kohn
Google ehrt am Freitag, 5. April, die deutsche Physikerin Hedwig Kohn. Sie wäre 132 Jahre alt geworden. Das Doodle fällt sehr verspielt aus. Wer Hedwig Kohn war.
Bunt ist es und im ersten Moment nicht ganz übersichtlich. Aber bei genauerer Betrachtung fällt einem links eine Frau mit grauen Haaren und einem Zopf auf: Die soll Hedwig Kohn darstellen. Die deutsche Physkerin wäre heute, 5. April 2019, 132 Jahre alt geworden. Aus diesem Grund ehrt Google sie mit einem Doodle.
"Hedwig Kohn gehörte zu ihrer Zeit einer sehr exklusiven Riege von deutschen Physikerinnen an, die ihrer Forschung überhaupt nachgehen konnten. Bis sie dann vertrieben wurde und in den USA weitermachen musste", erklärt Google in einem Infotext zum Doodle.
Google Doodle: Hedwig Kohn war eine Physikerin im Bereich Optik
Im heutigem Doodle ist Hedwig Kohn in einem Labor zu sehen, das zwar eher einem Chemie-Labor gleicht, aber zu ihrem Physikbereich passt. Ihr Spezialgebiet war nämlich neben der Optik die Pyrometrie sowie die Spektrometrie. Zu sehen sind deshalb viele Reagenzgläser, aber auch einige Aufbauten, angedeutete Atomschalen sowie ein Prisma inklusive der bunten Spiegelung. Die Physikerin selbst experimentiert mit dem Prisma, welches das eintreffende Licht in seine Bestandteile zersetzt.
Geboren wurde sie in Breslau. Ihre Familie war jüdisch, aber wenig religiös. Ab 1906 begann sie als Gasthörerin ihr Studium, da es ihr in dieser Zeit als Frau offiziell noch nicht erlaubt war. Wenige Jahre später promovierte sie mit der Arbeit „Über das Wesen der Emission der in Flammen leuchtenden Metalldämpfe“ und arbeitete als Assistentin in der Universität Breslau, wo sie durch die Einberufung vieler Kollegen zum 1. Weltkrieg umfangreiche Aufgaben übernehmen konnte. Bis dahin war sie eine von nur drei Frauen, die überhaupt eine Habillitation als Physikerin erreichen konnte.
Hedwig Kohn floh 1933 aus Deutschland in die USA
In den folgenden 20 Jahren nahm sie verschiedene Stellen als Privatdozentin an, bis zum Jahr 1933. Nach der Machtergreifung der Nazis wurden alle jüdischen Wissenschaftler entlassen und die Lehrlizenz entzogen. Über einen Umweg über die Schweiz floh sie später in die USA, wo sie den Rest ihres Lebens verbringen und zuerst als Assistenzprofessorin und später als ordentliche Professorin arbeiten sollte.
In den Jahren ihrer Karriere hat sie mehr als 20 Publikationen veröffentlicht, ein Patent erhalten und mehr als 100 Seiten für Studenten zum Thema Radiometrie verfasst. Sie starb mit 77 Jahren am 26. November 1964 in North Carolina. (AZ)
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