Google Maps zeigt: Corona fördert das Radlfahren
Google hat über die Funktion Maps analysiert, wie sich die Corona-Pandemie auf die Mobilität der Menschen auswirkt. Als klarer Gewinner geht das Fahrrad hervor.
Durch die Pandemie haben viele Menschen in Deutschland offenbar ihr Verkehrsverhalten geändert. Der größte Profiteur ist dabei das Fahrrad. Das wird klar, wenn man Auswertungen des Internet-Unternehmens Google glauben darf. Über die Google-Funktion „Maps“ (Landkarte) wurde analysiert, nach welchen Verkehrsmitteln in diesem Herbst Nutzer bei der Routenplanung besonders häufig gesucht haben – und nach welchen weniger.
Das Fahrrad ist der klare Gewinner
Als klarer Gewinner geht das Fahrrad hervor. So nahm die Suche nach Radl-Routen in Deutschland um ganze 31 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum zu. Der Trend zum Fahrrad wird sich nach Meinung vieler Verkehrsfachleute auch fortsetzen, wenn die Corona-Belastungen vorüber sein werden.
ÖPNV wird unattraktiver
Gleichzeitig fällt ein weiteres Verkehrsphänomen auf: Das Interesse am öffentlichen Nahverkehr, in dem die Ansteckungsgefahr mit Krankheiten naturgemäß höher ist als beim Individualverkehrsmittel, nahm um fast 21 Prozent ab.
Für Autorouten blieben die Maps-Suchen zuletzt hingegen fast gleich: Sie verzeichnen einen Anstieg von nur zwei Prozent. Nach „Zu Fuß“-Routen wurde rund sieben Prozent weniger gesucht. Gründe dafür wurden keine genannt.
Zu ähnlichen Ergebnissen war zuvor schon eine Untersuchung des Instituts für Demoskopie Allensbach gekommen. Zugrunde lag hier eine repräsentative Umfrage im Juli unter 1237 Menschen. Auch hier heißt es, das Mobilitätsverhalten der Bürger habe sich aufgrund der Corona-Krise massiv geändert. Festgestellt wurde überdies, dass knapp die Hälfte der Befragten in diesem Jahr weniger Reisen unternehmen, 40 Prozent verzichteten gänzlich auf Auslandsreisen und 39 Prozent auf Flugreisen.
E-Mobilität wird skeptisch gesehen
Beliebtestes Fortbewegungsmittel bleibt Allensbach zufolge das Auto. Neun von zehn Befragten nutzten regelmäßig einen Pkw, 52 Prozent täglich. Die Elektromobilität wird von vielen indes weiter kritisch gesehen. Mehr Befragte als im Vorjahr bezweifeln, dass das Elektroauto wirklich eine umweltverträgliche Alternative ist.
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