Google ehrt die deutsche Nonne Dr. Ruth Pfau mit Doodle
Heute wäre Dr. Ruth Pfau 90 Jahre alt geworden. Die deutsche Nonne hat in Pakistan Leprakranke gepflegt. Als sie vor zwei Jahren starb, bekam sie ein Staatsbegräbnis.
"Engel von Karachi" oder "Mutter der Leprakranken" wurde sie genannt: Ruth Pfau. Die deutsche Nonne kam per Zufall nach Pakistan und blieb fast 60 Jahre. 2017 starb die Ärztin. Selbst der pakistanische Präsident Shahid Kahquan Abbasi trauerte damals um die Deutsche.
Hunderte Menschen nahmen bei einem Staatsbegräbnis Abschied von Ruth Pfau. Die Zeremonie in Karachi wurde landesweit im Fernsehen übertragen. Die 87-Jährige hatte sich jahrzehntelang um die Leiden der Leprakranken in Pakistan gekümmert.
"Engel von Karachi": Google Doodle für Dr. Ruth Pfau
In Pakistan gibt es Staatsbegräbnisse normalerweise nur für gefallene Soldaten und für Regierungsmitglieder. Das Land ehre Pfau für ihre "selbstlosen und unübertroffenen" Dienste für Pakistan, sagte Ministerpräsident Shahid Kahquan Abbasi damals bei der Zeremonie.
Heute, am 9. September 2019, wäre Ruth Pfau 90 Jahre alt geworden. 1929 war sie in Leipzig zur Welt gekommen. Als kurz nach dem zweiten Weltkrieg ihr jüngerer Bruder starb, entschied sie sich Ärztin zu werden. Ruth Pfau studierte Medizin in Köln und Bonn. Sie wurde Frauenärztin.
Schon damals war sie in einen Orden eingetreten, den "Töchtern vom Herzen Mariä". Ihren Oberen habe sie gleich gesagt, dass sie "irgendwo ins Ausland möchte", hatte Pfau einmal in einem Interview erzählt. In Deutschland habe schon das Wirtschaftswunder in der Luft gehangen. "Mir war klar, Deutschland würde ohne mich auskommen."
Dr. Ruth Pfau heilte Leprakranke in Pakistan
Dass "irgendwo ins Ausland" dann Pakistan wurde, war eher ein Zufall. Pfau, damals 29, wollte eigentlich nach Indien, blieb aber wegen Visaproblemen in der pakistanischen Hafenstadt Karachi hängen. Dort lernte sie in einem Armenviertel zum ersten Mal Menschen kennen, die an Lepra litten - eine chronische Infektionskrankheit, die unter anderem Haut und Nerven angreift.
Mehr als 50.000 Leprakranke sollen dank ihrer Arbeit geheilt worden sein, heißt es auf der Webseite des Hauptförderers von Pfaus Arbeit, der Deutschen Lepra- und Tuberkulosehilfe (DAHW). Heute gilt Lepra in Pakistan als weitgehend besiegt. Pfau hat trotzdem weitergearbeitet und sich mit ihrem Hilfswerk von rund 150 Zentren auch um Blinde, Tuberkulosekranke und andere gekümmert.
1979 wurde Ruth Pfau Beraterin der Regierung im Rang einer Staatssekretärin, heißt es auf der Webseite ihrer Stiftung. 1988 wurde sie Ehrenbürgerin. Heute wäre sie 90 Jahre alt geworden. Deswegen ehrt Google Ruth Pfau mit einem Doodle. (AZ)
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