Mit Männern und Frauen ist das so eine Sache. Männer tun vieles, um Frauen zu gefallen. Nicht immer ist es das Richtige. Aber manchmal muss man es eben tun.
Zurzeit stehen wir auf Bärte, bevorzugt Vollbärte. Zwei Drittel der deutschen Männer rasieren sich nicht täglich. 37 Prozent tragen Drei-Tage-Bart nach einer Erhebung des Magazins Men's Health. Alte Vorurteile werden beiseitegeschoben. "Kratzt beim Küssen" oder "Beim Essen bleiben Brösel hängen" - was soll das? Wir reden hier nicht vom Modell Osama bin Laden oder Wolfgang Thierse. Wir reden auch nicht vom Flaum, den irritierte Jungs bei Vernissagen in Berliner Szenevierteln tragen, die so abwesend dreinschauen, als seien sie gerade sehr mit der Frage beschäftigt, ob sie männlich sind, und die sich diese Frage gerne von ihrem iPhone beantworten ließen.
Wir sprechen von einem Bart, der mit Würde, Coolness und Eleganz getragen wird, wie es ein George Clooney oder ein Christoph Waltz tun. Da spielen dann auch die viel zitierten Frauen von heute mit. Eine Studie der Uni Kiel hat herausgefunden, dass ein Bart Männer sympathischer, gebildeter und attraktiver wirken lässt. Befragt wurden 85 weibliche und männliche Studenten. Andererseits hat eine Umfrage der Gesellschaft für Konsumforschung in Nürnberg ergeben, dass nur jede 32. Frau Vollbärte schön findet.
Was nun? "Ein Bart ist einfach ein Ausdruck von Männlichkeit", sagt der Oldenburger Imagetrainer und Stilberater Andreas Weinzierl. Wir wollen also wieder echte Kerle sein.
Für jede Gesichtsform gibt es den passenden Barttyp - von Kinnbart bis Henriquatre. Ungepflegt darf es jedoch nie sein. So wie es Kollege M. neulich nach mehrwöchigem Urlaub getan hat, geht es natürlich nicht: einfach wachsen lassen ... Vollbärtig und gut rasiert - das ist heute das Geheimnis. Apropos Geheimnis: Frauen fällt es schwer, Männer mit Vollbart zu durchschauen, sagt Stilberater Weinzierl. Das ist doch der eigentliche Punkt. Holger Sabinsky