Haitis Kinder nach Erdbeben weiter in Gefahr
Köln (dpa) - Ein halbes Jahr nach dem Erdbeben in Haiti leiden Hunderttausende Kinder nach Unicef-Einschätzung noch immer unter Mangelernährung und Krankheiten. Trotz internationaler Hilfe leben mehr als 800 000 Jungen und Mädchen weiter in Notaufnahmelagern, sind zudem von Missbrauch und Gewalt bedroht.
"Auch sechs Monate nach der Naturkatastrophe in einem der ärmsten Länder der Welt ist die Lage der Kinder damit sehr schwierig", teilte das UN-Kinderhilfswerk am Montag in einer Zwischenbilanz in Köln, Genf und New York mit.
Schutz und Engagement für die Kleinsten sollten verstärkt, Nothilfe und langfristige Maßnahmen besser miteinander verbunden werden, sagte Françoise Gruloos-Ackermans als Unicef-Leiterin in Haiti. Die Nothilfe sei mindestens 18 weitere Monate nötig. Dass es bisher nicht zu Hunger und Epidemien gekommen sei, bedeute einen großen Erfolg.
Unter den 1,6 Millionen Menschen, die in den überfüllten Notlagern leben, sind dem UNHilfswerk zufolge die Hälfte Kinder. Aus den Lagern drohten neue Slums zu werden. Zudem befürchten die Helfer, dass die für die kommenden Wochen erwarteten Stürme und Regenfälle viele Notlager überschwemmen werden.
Die Diskussion ist geschlossen.