Handlung und Kritik: Lohnt sich der Tatort aus Wien in der Wiederholung?
Mit einer Folge aus Wien meldet sich der Tatort zurück aus der Sommerpause. Der Krimi "Virus" dreht sich um die tödliche Krankheit Ebola. Lohnt sich die Wiederholung?
"Virus" heißt der neue "Tatort" aus Franken, der am Sonntag (20.15 Uhr) im Ersten läuft. Hier erfahren Sie, worum es geht, was bei den Kommissaren läuft - und, ob sich das Einschalten lohnt. Einen Überblick über die neue "Tatort"-Saison lesen Sie hier.
Handlung: Darum geht es beim Wiener "Tatort" heute
Der "Tatort" startet in seine neue Saison mit den Österreichern. In der neuen Folge mit dem Titel "Virus" tut sich einiges: ein mit dem Ebola-Virus infizierter toter Afrikaner, ein Notfallplan, der nicht nur die Behörden in Aufregung versetzt, eine Marktgemeinde im Ausnahmezustand.
Mittendrin steht das Ermittlerpaar, deren Leben ein Stück weit aus dem Takt geraten ist. Das kommt zutage, als Moritz Eisner (Harald Krassnitzer) und Bibi Fellner (Adele Neuhauser) nach Pöllau in der Oststeiermark fahren müssen, weil der Tote im Steinbruch Schädelfrakturen aufweist.
Können die illegalen afrikanischen Flüchtlinge, die dort arbeiten, einen Hinweis geben? Welche Rolle spielt der Bruder des Steinbrucheigners, ein Arzt, der den „Fluchthof“ betreut? Und Eisner ist skeptisch angesichts der Harmonie, die offenbar zwischen den Einheimischen und den Flüchtlingen herrscht. Bibi sieht sich insgeheim schon als Virus-Opfer, während ihr Kollege den eher Gelassenen markiert.
"Tatort": Lohnt es sich, bei "Virus" einzuschalten?
Seinen Reiz bezieht der Krimi zum einen in der politischen Unkorrektheit, die sich das Ermittlerduo leistet. „Jawohl, Massa“ sagt Bibi zum Moritz. Zum anderen aus der Typenparade, die an die Romane von Thomas Raab und Georg Haderer erinnert, die auch gerne in der österreichischen Provinz spielen. Der Chef des Seuchenkommandos, der – schon halb durchgeknallt – seinen Aktionsplan durch die Gegend schreit, kontrastiert mit einem liberalen Wirt. Und ein junger Dorfpolizist, den Eisner zunächst nicht ernst nimmt, stürzt sich mit Hingabe in die Ebola-Ermittlungen.
Das Ende ist nicht der Weisheit letzter Schluss und deutet sich auch an. Dass die Erzählweise nicht gerade vielschichtig ist, geschenkt. Übrigens: Pöllau ist nicht erfunden. In dem Ort entstanden auch viele Szenen. Aber das Highlight ist doch Adele Neuhauser.
Der Tatort lässt sich in der Mediathek in der Wiederholung anschauen.
Sendetermine: Das sind die kommenden "Tatort"-Folgen
3. September: "Klassentreffen" (Köln)
10. September: "Stau" (Stuttgart)
17. September: "Zwei Leben" (Luzern)
AZ
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