"Hart aber fair“: Das "Mit-Rechten-Reden" muss Grenzen haben
Moderator Frank Plasberg baute bei "Hart aber fair" am Montagabend AfD-Scharfmacher Uwe Junge im öffentlich-rechtlichen Fernsehen eine Bühne. Welch Farce!
Bevor es um den Polit-Talk „Hart aber fair“ geht - noch kurz das: Am 25. Juni veröffentlichte katholisch.de, das Internetportal der katholischen Kirche in Deutschland, auf Facebook ein „In eigener Sache“, das es in sich hatte. Man sei stets stolz gewesen auf die Community aus über 100.000 Fans. „Weil wir die Meinungsfreiheit als hohes Gut ansehen und ’katholisch’ nicht umsonst ’allumfassend’ heißt, haben wir in der Vergangenheit nur selten in die Diskussionen eingegriffen (...)“, schrieb die Redaktion. Man sei Nutzern gegenüber tolerant gewesen, „die selbst in ihren Kommentaren keinerlei Toleranz zeigten“.
Das ist nun anders. „Rückblickend müssen wir sagen: Das war wohl ein Fehler. Denn aktuell wird die Meinungsfreiheit durch Hetzer bedroht. Wir haben anständige und gemäßigte Nutzer aus diesem Grund verloren.“ Es gebe Gastautoren und Interviewpartner, die sich „nur unter größter Zurückhaltung oder gar nicht mehr auf unserem Portal äußern wollen, weil sie sich laut eigener Aussage vor den beleidigenden und denunziatorischen Kommentaren auf Facebook fürchten“. Ab sofort würden daher Kommentare „radikal“ gelöscht und User gesperrt.
"Hart aber fair" mit AfD-Politiker Uwe Junge
Der Ton ist rau im Internet, das ist bekannt. Hinnehmen darf man das nicht – hieße das doch: Auch Hass, Hetze und andere Abscheulichkeiten sind irgendwie „normal“ und „akzeptabel“. Es ist genau dieses Zeichen, das – mal wieder – Frank Plasberg und seine vorgeblich harte aber faire Talkshow „Hart aber fair“ im Ersten am Montag aussendeten: Ja, es ist inzwischen normal mit jemandem wie Uwe Junge über das Thema „Aus Worten werden Schüsse: Wie gefährlich ist rechter Hass?“ zu diskutieren.
Und damit mit einem AfD-Politiker, der – unter anderem – twitterte, dass der Tag kommen werde, „an dem wir alle Ignoranten, Unterstützer, Beschwichtiger, Befürworter und Aktivisten der Willkommenskultur im Namen der unschuldigen Opfer zur Rechenschaft ziehen werden! Dafür lebe und arbeite ich. So wahr mir Gott helfe!“
Das "Mit-Rechten-Reden" muss Grenzen haben. Um vorzuführen, wie diese erst Hass verbreiten und dann alles kleinzureden versuchen, braucht es in keiner Talkshow einen Gast wie Junge. Die „Hart aber fair“-Redaktion twitterte dagegen: „Die AfD ist die größte Oppositionspartei im Bundestag und gerade bei unserem aktuellen Thema von besonderer Relevanz.“
Peinlich wurde es unter dem Twitter-Account von Das Erste: „Die Redaktionen der Talksendungen bemühen sich insbesondere, AfD-Vertreterinnen kein Forum für ihre Zwecke zu bieten. Je nach Thema ist es aber von Fall zu Fall nötig, AfD-PolitikerInnen selbst zu Wort kommen zu lassen.“ Später wurde kräftig zurückgerudert: „Wir betonen, dass bei uns für alle Parteien dieselben Standards gelten.“
"Hart aber fair" gab Uwe Junge von der AfD eine Bühne vor einem Millionenpublikum
Nicht nur die Einladung Junges, dem eine öffentlich-rechtliche Bühne vor einem Millionenpublikum gebaut wurde, sondern auch dies bescherte der AfD, „Staatsfunk“-Schreiern und Verschwörungstheoretikern das, was sie so gerne haben, was ihre Hass-Maschine am Laufen hält: Bestätigung ihrer Ansichten. Schon vor der Sendung war damit das „Mit Rechten reden“ phänomenal gescheitert. Wieder ein medialer Erfolg für alle Hetzer. Danke, Frank Plasberg!
Der ging in der Sendung fast verständnisvoll mit Uwe Junge um („Herr Junge, ich möchte Ihnen gerade helfen“) und schritt nicht ein, als dieser relativierte, immer wieder von der Gefahr von rechts – um die es ging – auf die Gefahr von links lenkte und sich als den großen Missverstandenen darstellte. Am Schluss sagte Plasberg: "Ich hoffe, Sie hatten nicht das Gefühl, an einem Tribunal teilgenommen zu haben." Eine Farce.
Was Plasbergs ARD-Kollege Georg Restle („Monitor“) davon hielt, twitterte er noch während der Sendung. Er verlinkte zu einem „Tagesthemen“-Kommentar aus dem Mai, in dem er sagte: „Andere glauben, es gehöre zur Ausgewogenheit das auch den Feinden der Freiheit mehr und mehr Sendefläche eingeräumt werden muss. Nein, das muss es nicht.“
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Die fehlende inhaltliche Auseinandersetzung macht die Afd bislang nur größer. Die Afd wächst seit Sylvester 2015 durch Verschweigen und mangelhafte Kommunikation, durch häufige Schutzreflexe für gewaltkriminelle Migranten, durch Verharmlosung der islamistischen Bedrohung und der unterschiedlichen Reaktion auf Morde - Achselzucken bei Ehrenmord vs. Staatsakt bei Rechtsterror - die Terroropfer von Berlin irgendwo dazwischen.
Bitte nicht vergessen, welche Steilvorlagen Regierungsmitglieder der Afd gegeben haben.
https://www.welt.de/politik/deutschland/article159525085/Union-empoert-wegen-Oezoguz-Augenmass-Aeusserung.html
https://www.spiegel.de/politik/deutschland/anschlag-in-berlin-offener-brief-an-angela-merkel-im-wortlaut-a-1181266.html
Löst die Probleme und die Afd verschwindet von ganz alleine.
Wo wird was verschwiegen? Große Teile der AfD behauptet, inbesondere über soziale Medien, dass verheimlicht wird. Die ganzen Berichte in der AZ und anderen Medien sprechen eine andere Sprache. Jeder Ladendiebstahl wird nun mal nicht in den Medien veröffentlicht.
Wenn das Gegenteil nachgewiesen wird, wird der Tweet oder das Posting schnell gelöscht oder von einen "Einzelfall" eines Praktikantenfehlers gesprochen.
Zudem wird von der AFD von erfunden Straftaten berichtet oder wie in Chemnitz Bilder angeblicher deutscher Frauen, die von Migranten mißbraucht wurden veröffentlicht - nachweislich keine Deutsche dabei und auch kein Opfer eines Migranten.
Die Opfer waren hauptsächlich Opfer häuslicher Gewalt und die Bilder einfach aus dem Internet gezogen. Hier geht es nur Angst und Hass zuschüren.
Achselzucken gibt es nicht bei den Ehrenmorde. Die kommen wenigstens noch in die Medien im Gegensatz zu meisten anderen Morde. Morde passieren übrigens hauptsächlich innerhalb von Familien.
Der AfD und Co. geht es auch bei den Ehrenmorde nicht um Opferschutz oder Mitgefühl, sondern um Hetze betreiben zu können.
Ehrenmorde sind Zeichen einer Paralellgesellschaft, die man wachsen lies. Hier liegen viele Versäumnisse schon 40, 50 Jahre zurück und sind nur sehr schwer und landwierig aufzuholen.
Die Islamische Bedrohung wird nicht verharmlost. Gerade die geringe Anzahl von Anschlägen zeigt die gute Arbeit des Verfassungsschutzes und Co. in diesem Bereich.
Im Gegensatz zu den anderen Bedrohungen ist diese eher gering und nicht staatsgefährdend. Für den Einzelnen kann sie trotzdem sehr bedrohlich und tragisch sein.
Gewaltverbrechen müssen schnell bestraft werden. Daran scheitert es. Keine (schnelle) Strafe, kein Unrechtsbewußtsein.
Die Verharmlosung / Das Entschuldigen von rechten und linken Gewalttaten, ebenso wie von Migranten ist falsch und wird den Opfern nicht gerecht.
Es gibt ein nettes Video auf youtube.de https://www.youtube.com/watch?v=fyhn1twxjHg
Ist leider sehr zutreffend. Hier wurde sehr zutreffend die Realität gezeigt, dass es Rechten und Linken nicht um Opferschutz und Mitgefühl geht, sondern rein um sich als besser darzustellen und mit dem Finger auf die anderen "Bösen" zeigen zu können.
Und die (potentiellen) Opfer bleiben, wie bei unserer aktuellen Strafverfolgung, auf der Strecke. Es geht rein um den Täter und mit diesem politisches Kapital zu schlagen.
@ Harald V.
>> Wo wird was verschwiegen? <<
„Ausgelassene Stimmung – Feiern weitgehend friedlich"
Ich springe da nicht über ihr Stöcklein; daher nur ein harmloses Beispiel: Die Berichterstattung vor 2019 über sog. Hochzeitskorsos nannte nie das ganz überwiegende Täterprofil.
https://www.rbb24.de/panorama/beitrag/2018/06/polizei-berlin-hochzeitsgesellschaft-schuesse.html
Oder bringen Sie mir doch mal einen Presseartikel aus D, wo diese Aspekte dargestellt werden:
https://www.nzz.ch/meinung/deutschlands-doppeltes-migrationsproblem-zu-und-abwanderung-ld.1464988
>> Ein Assistenzarzt an einem deutschen Krankenhaus verdiente 2018 brutto rund 81 000 Euro und damit gerade einmal 4300 Euro mehr als ein Lastwagenfahrer, der in den USA für Walmart arbeitet.
...
Deutschland hingegen verbindet die Auswanderung Hochqualifizierter mit der Einwanderung Geringqualifizierter. <<
Spätestens in der nächsten Rezession werden wir diese Fakten diskutieren.
>> oder wie in Chemnitz Bilder <<
Die Linken reden von Chemnitz, die Rechten von Freiburg. An beide den Tipp, mal das andere Auge aufmachen!
In den USA verdienen LKW-Fahrer (100.000 $/Jahr) im Gegensatz zu Deutschland sehr gut bzw. überdurchschnittlich (60.000 $/Jahr). Aufgrund des Fahrermangels sind weitere Steigerungen angedacht. Leider ist das bei vielen anderen Berufen in den USA nicht so und damit alles andere als repräsentativ und als Vergleich zu deutschen Gehältern geeignet.
Auch ist die Frage, ob auf lange Sicht der Beruf im Zeitalter der Digitalisierung überleben wird. Gerade der Mangel und die überdurchnittlichen Gehälter in den USA könnten das "Aus" beschleunigen. Viele Amis müssen sich mit 2, 3 Jobs über Wasser halten, sind mittlerweile beispielsweise in Metropolen wie NY trotz Vollzeitjob obdachlos weil die Mietpreise dort astronomische Höhen erreicht haben.
Wenn Sie mal in ein KH hier gehen, wird Ihnen auffallen, dass viele Ärzte Migrationshintergund haben. Auch arabisch oder afrikanisch. Gerade an KH sind die Gehälter der (Stadions-/Assistenz)Ärtze nicht üppig und die AZ und Arbeitsbelastung milde gesagt eine "Herausforderung".
Wir brauchen ein Einwanderungsgesetz, um unsere Einwanderung aktiv steuern und gestalten zu können. Wir sind Defakto seit Jahrzenten ein Einwanderungsland. Aber viele sträuben sich in den Köpfen dagegen. Das Ergebnis ist, dass kluge Köpfe im Gegensatz zu Kriminellen es schwerer haben "rein zu kommen".
Die nicht erfolgte Integrationsarbeit und -steuerung der Gastarbeiter sollte ebenfalls ein mahnendens Beispiel sein. Erinnern sie sich noch an die Gastarbeiterzahlen in den Nachrichten nach den Arbeitslosenzahlen? Die Gastarbeiter sind keine GASTarbeiter geblieben und haben sich hier dauerhaft niedergelassen. Integrationsbemühungen sind von BEIDEN Seiten unterblieben, da sie ja nur ein paar Jahre in D bleiben sollten ... Parallelgesellschaften haben sich dadurch gebildet ... nun ist die Enkelgeneration und teilweise Urenkelgeneration da.
Die Autokorsos würden ganz schnell aufhören wenn mit entsprechender Polizeistärke die Gesellschaft und vorallem das Brautpaar festgehalten und intensiv kontrolliert werden würde. Eine ausgefallene Hochzeit tut viel, viel mehr weh als ein paar Euro Geldstrafe für 2, 3 Personen. Das würde sich rumsprechen und die Anzahl von außer Kontrolle geratenen Korsos würde sehr schnell "unbürokratisch" zurückgehen. Aber man läßt sie gewähren und die Justiz ist mit schwierigen Ermittlungen und endlosen Verfahren beschäftigt.
Viele Verbrechen der letzten Jahre hätten sich verhindern können, wenn unser Justizsystem schneller wäre. Die meisten Täter, sei es in Freiburg, Frankfurt oder Köln, sind keine unbeschriebenen Blätter gewesen. Aber passiert ist Ihnen davor (fast) nichts. In Köln auch danach oft nichts. Gilt aber nicht nur für Personen mit Migrationshintergrund. Auch normale Deutsche und rechte Gewalttäter (Hooliganrandale in Köln!) passiert lange nichts. Der viel zitierte Asylantenbonus ist eine Mär. Das Problem sind eher die Fixierung des Justizsystems auf "Täterschutz" und "Täterhilfe" anstatt Opferschutz und Bevölkerungsschutz.
Strafen müssen schnell kommen und bei Gewalttaten weniger Bewährung. Späte Verfahren und Bewährungsstrafen werden von den Gewalttätern als "Freisprüche" und "coole Auszeichnung" gewertet. Der Fall "Jonny" vor Jahren in Berlin ist ein Musterbeispiel dafür.
Der Frust bei Polizisten ist nachvollziehbar, wenn man immer wieder mit den Gleichen zu tun hat und merkt, dass denen im Endeffekt sehr lange nichts passiert. Im Gegenteil. Die treten dadurch selbstbewußt und frech gegenüber den sysiphosarbeitenden Beamten auf.
In letzter Zeit ist ein Umdenken (auch im Verkehrsbereich) festzustellen. Aber das ist leider aktuell nach meiner Meinung noch ein zu zartes Blümchen.
Plasberg kann seine Sympathie für rechtes Gedankengut nicht verbergen. Das hat er schon in sehr vielen vergangenen Sendungen gezeigt. Zu dem Thema der aktuellen Sendung allerdings die Dreistigkeit zu haben, einen Junge einzuladen, unterstreicht das wieder einmal mehr. Plasberg gehört diese Sendung entzogen.
Soviel zum Thema "Demokratie" und freie Meinungsäußerung...
Der ehemalige Oberst Junge , der als Bundeswehrsoldat in Afghanistan für die Sicherheit der Bundesrepublik Deutschland und der Nato-Verbündeten Kopf und Kragen riskiert hatte , (und jahrzehntelang CDU-Mitglied war) hat jetzt nicht unbedingt den Eindruck eines "ruchlosen Hetzers und Hassers" gemacht !
Welche Verwerfungen müssen in Deutschland vorgegangen sein , daß ehemalige respektierliche Angehörige dieses Landes zur AfD wechseln ? !
Möglicherweise wurde dieses Land in den letzten 20 Jahren in ungeheuerlicher und unverantwortlicher Art und Weise soweit nach Links gerückt , daß Viele den Ausweg nur noch bei der AfD und in der Wahl dieser Partei sehen ?!