Adventskalender der Religionen (4): Hindus haben viele Götter

Im Hinduismus gibt es unzählige Götter. Jede Gottheit ist für etwas zuständig und sieht anders aus. Zusammen tragen sie das große Geheimnis der Welt in sich. Das wird Brahman genannt. Viele Hindus haben einen Lieblingsgott, den sie verehren. Über die Götter gibt es viele spannende Geschichten. Die wichtigsten Götter haben auch Reittiere. Hindus meinen, diese Reittiere ergänzen die Macht der Götter.

Hier eine kleine Übersicht über wichtige Hindu-Götter und was diese nach dem hinduistischen Glauben gemacht haben oder können:

Brahma Dieser Gott ist als einziger aus dem Ei des Universums geschlüpft und hat dann die Welt erschaffen. Brahma hat vier Köpfe - jeder guckt in eine andere Himmelsrichtung. Auf manchen Bildern hat er auch vier Arme. Sein Reittier ist eine Gans.

Shiva Dieser Gott kann schrecklich und auch gütig sein. Shiva steht auf der einen Seite für Unheil und Zerstörung. Auf der anderen Seite ist er der Gott des Tanzes, der Meditation und der Erneuerung. Shiva löst die Welt am Ende der Zeit auf, bevor sie neu erschaffen wird, glauben viele Hindus. Du erkennst Shiva an seinen drei Augen. Das dritte ist manchmal nur als Streifen auf der Stirn dargestellt. Manchmal hat er auch eine Schlange um den Hals hängen. Shivas Reittier ist ein Stier.

Vishnu Dieser Gott sorgt für ein Gleichgewicht zwischen Gut und Böse und behütet die Menschen und die anderen Götter. Du erkennst ihn am Schmuck an seinen vier Armen und an den Dingen in seinen vier Händen: eine Keule, eine Muschel, eine Lotusblüte und ein Feuerrad. Diese Gegenstände sollen seine Macht zeigen, die jedes Wesen erreicht und besiegt. Sein Reittier ist ein Adler.

Brahma, Shiva und Vishnu sind die drei Hauptgötter der Hindus. Zusammen heißen sie Trimurti. Aber auch diese Götter sind wichtig:

Krishna Das ist ein „netter“ Gott und der Liebling vieler Hindus. Er verkündet göttliche Wahrheiten. In vielen Geschichten ist Krishna als Held oder König erwähnt, der nett zu den Menschen ist und diese beschützt. Hindus glauben, dass Krishna eine andere Gestalt von Vishnu ist. Aber Krishna hat auch eigene Aufgaben: Er ist zum Beispiel auch der Gott der Kuhhirten. Du erkennst ihn an seiner Hirtenflöte und an seiner blauen Haut.

Sarasvati Das ist die Göttin der Sprache, der Musik und der Wissenschaften. Ihr Ehemann ist Brahma. Du erkennst Sarasvati, weil sie auf Bildern ein besonderes Saiteninstrument spielt.

Parvati Sie ist Shivas Frau. Und sie ist die Herrin über Leben und Tod. Viele Hindus mögen Parvati, weil sie eine liebende Mutter und Ehefrau ist. Sie ist so etwas wie die Weltmutter. Du erkennst sie auf Darstellungen an ihrem Lotus-Sitz. Ihr Reittier ist der Löwe.

Lakshmi Sie ist die Göttin des Glücks, der Schönheit, des Reichtums und der Fülle. Sie ist außerdem die Frau von Vishnu. Lakshmi sitzt auf einer Lotusblüte und hat vier Arme. In zwei Händen hält sie Lotusblüten. Diese Blumen stehen für Reinheit und Schönheit. Mit den anderen Händen segnet sie ihre Betrachter.

Ganesha Das ist der Gott mit dem Elefantenkopf. Hindus sehen in ihm den Überbringer des Glücks, den Gott der Weisheit, des Einfallsreichtums und des Erfolgs. Seine Eltern sind Shiva und Parvati. Und seinen Elefantenkopf hat er bekommen, nachdem sein Vater ihm im Zorn den Kopf abgeschlagen hatte und schnell einen Ersatz suchen ließ. Als Reittier hat Ganesha eine Ratte. (lea)

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Wusstest du …

… dass das Wort „Hindu“ schon ganz alt ist? Es ist das persische Wort für den Fluss „Indus“. Der fließt durch den Norden des Landes Indien und durch das Land Pakistan. Menschen, die am Hindus oder dahinter lebten, wurden schon vor tausend Jahren von den Persern „Hindus“ genannt. Als später Muslime und Christen in die Gegend kamen, half das Wort dabei, die Bevölkerungsgruppen zu unterscheiden. Als Hindus wurden dann die ursprünglichen Einwohner Indiens genannt. Vor etwa 200 Jahren dachten sich europäische Gelehrte das Wort „Hinduismus“ aus. Das Wort steht für die vielen Religionen Indiens. (lea)

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