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Medien
10.02.2017

Im Fernsehen wird der Lehrer zum besten Kumpel

Der Schauspieler Hendrik Duryn ist "Der Lehrer" Stefan Vollmer - und ein großer Erfolg für RTL.
Foto: Henning Kaiser, dpa

"Fack ju Göhte" oder "Der Lehrer": Im Fernsehen sind Lehrer heute richtige Kumpeltypen - früher waren sie strenge Pauker oder Witzfiguren. Warum die TV-Formate so erfolgreich sind.

Deutsche Schüler küren jedes Jahr den beliebtesten Lehrer der Bundesrepublik mit dem „Deutschen Lehrerpreis“. Könnten bei dem Wettbewerb auch fiktive Personen nominiert werden, gäbe es vermutlich seit Jahren denselben Sieger: Stefan Vollmer. So heißt die Hauptperson in der RTL-Serie „Der Lehrer“, gespielt vom Leipziger Hendrik Duryn.

Lehrer sind in - und „Fack ju Göhte 3“ sicherlich ein Erfolg

Weit vorne in der Beliebtheitsskala stünde sicher auch Zeki Müller, Schauspieler Elyas M’Bareks Alter Ego aus dem Kino-Hit „Fack ju Göhte“. Der erste Teil der Schulkomödie lockte 7,396 Millionen Zuschauer in die Kinos, der zweite sogar 7,653 Millionen. Jetzt steht der Dreh zu „Fack ju Göhte 3“ bevor. Man muss weder Inhalt noch Kritiken kennen, um vorherzusagen: Auch dieser Film wird es wie seine beiden Vorgänger wohl in die „Top 5“ der erfolgreichsten deutschen Filme aller Zeiten schaffen.

Auch der Film „Fack ju Göhte“ und Elyas M’Barek zeichnen mit am öffentlichen Bild des unkonventionellen Lehrers.

Drehbuch, Darsteller, Marketing – viele Faktoren entscheiden über den Erfolg derartiger Film- und TV-Produktionen. Doch der Medienwissenschaftler Günter Helmes sieht noch einen anderen Erfolgsfaktor: den Schauplatz Schule. Helmes, Professor am Institut für Sprache, Literatur und Medien der Europa-Universität Flensburg, hat mit seinem Forscherteam Fernsehserien, -filme und Kinoproduktionen untersucht, deren Handlung sich rund um das Thema Schule dreht.

Sein Ergebnis: Diese Produktionen werden überdurchschnittlich gut vom Publikum angenommen. „In diesem thematischen Feld zu produzieren scheint mit ,Publikumsgarantie‘ und damit mit ökonomischer Risikominimierung einherzugehen.“ Heißt: Der Erfolg ist programmiert.

Den "Lehrer" mögen vor allem die jungen Zuschauer

„Der Lehrer“ – immer donnerstags um 20.15 Uhr auf RTL – ist das beste Beispiel dafür. Die sogenannte Dramedy, eine Mischung also aus Comedy und Drama, läuft momentan in der fünften Staffel. Bei den jungen Zuschauern ist der Erfolg des „Lehrers“ am größten. RTL verzeichnete zuletzt jede Woche den Quotensieg zur besten Sendezeit. Die Marktanteile bei den Zuschauern zwischen 14 und 49 Jahren haben sich um die 20 Prozent eingependelt. Insgesamt sahen zum Beispiel vergangene Woche 3,2 Millionen Menschen zu, wie Lehrer Stefan Vollmer seinen Schülern vermittelt, dass ein verurteilter Triebtäter in die Nähe der Schule zieht.

Dass gerade das Thema Schule beim harten Kampf um die werbe-relevante jüngere Zielgruppe verlässlich zieht, hat Medienwissenschaftler Helmes zufolge einen einfachen Grund: „Natürlich kennen alle Zuschauer die Schule aus persönlichen Erfahrungen. Viele der jüngeren sind noch dazu unmittelbar betroffen – entweder als Schüler oder als Eltern.“ Den eigenen Alltag auf dem Bildschirm abgebildet zu sehen erhöhe ganz grundsätzlich die Bindung zwischen Sendung und Publikum, sagt Helmes, der selbst drei Töchter hat. Die jüngste hat erst kürzlich das Abitur gemacht.

Der 63-Jährige setzt in seiner Analyse bei den „Lümmelfilmen“ der 1960er und 1970er Jahre an. Der Film „Lausbubengeschichten“ von 1964 etwa, der auf Ludwig Thomas gleichnamigen Kurzgeschichten beruht, oder die Filmreihe „Die Lümmel von der ersten Bank“ haben nur ein Ziel: Sie machen den Lehrer zur Karikatur. Vorläufer aller karikierenden Schulfilme ist „Die Feuerzangenbowle“ mit Hauptdarsteller Heinz Rühmann von 1944.

Typischer Pauker: „Professor Schnauz“ (links) mit „Pfeiffer“ in „Die Feuerzangenbowle“. Hier als Theaterstück.
Foto: Matthias Hiekel, dpa

Vorurteile über Lehrer kommen an

All diese Filme arbeiten sich an Vorurteilen über Lehrer ab. Auch das ist laut Helmes ein Grund dafür, dass das Thema Schule unter Regisseuren so beliebt ist: Kaum ein anderer Beruf sei mit so vielen strengen Normen behaftet wie der des Lehrers. In der Idealvorstellung der Menschen handelt er immer moralisch einwandfrei und ist ein Vorbild für seine Schüler, wirkt dabei vielleicht sogar ein bisschen zu korrekt. Da sei es besonders reizvoll, das Bild vom perfekten Pädagogen filmisch auseinanderzunehmen: etwa mit satirischen Elementen, oder indem man ihm einen Skandal anhaftet.

Doch nicht alle Schulfilme stellen Lehrer bloß. Der auf der Berlinale 2007 gefeierte Lars-Kraume-Film „Guten Morgen, Herr Grothe“ oder das Drama „Zappelphilipp“ (2012) etwa wählen Helmes zufolge eine „analytische“ Herangehensweise. Sie filtern einen Sachverhalt aus der Welt der Schule heraus und zeigen im Verlauf der Handlung, wie die Schulfamilie damit umgeht. Bei „Herrn Grothe“ ist es der Alltag an einer Berliner Mittelschule, „Zappelphilipp“ behandelt die Problematik von Schülern mit Aufmerksamkeitsstörungen.

Doch so unterschiedlich sich all diese Filme und Serien dem Stoff Schule annähern, eines verbindet die Figuren, wie Helmes herausgefunden hat: „Die Lehrer werden immer als Menschen und Privatleute gezeigt. Sie haben Sorgen und Sehnsüchte, erleben Niederlagen und Erfolge.“

Normalen Schulalltag gibt es in populären Formaten kaum. RTL-Lehrer Stefan Vollmer etwa hält sich nicht lange mit Unterricht auf. Pro Folge löst er in der Regel ein großes Problem eines Schülers, quartiert Jugendliche im Zweifel bei sich zu Hause ein und knutscht regelmäßig mit der Konrektorin. Ähnlich hielt es Robert Atzorn in den 1990er Jahren als „Unser Lehrer Doktor Specht“, eine der beliebtesten Serien im deutschen Fernsehen.

Robert Atzorn in der ZDF-Serie „Unser Lehrer Doktor Specht“ war in den 1990er Jahren „der“ Lehrer.

Und mit Zeki Müller steht bei „Fack ju Göhte“ gar ein Krimineller ohne jede Lehrer-Ausbildung an der Tafel: „Da würde es in der Realität Dienstaufsichtsbeschwerden hageln“, meint Helmes lachend. Im Film hingegen bringt das vor allem eins: Top-Quoten. Und manchmal auch Top-Noten von den Kritikern.

Günter Helmes/Günter Rinke (Hrsg.): Gescheit, gescheiter, gescheitert? Das zeitgenössische Bild von Schule und Lehrern in Literatur und Medien. Igel Verlag, 288 Seiten, 29,90 Euro

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