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Interview
05.07.2019

Seismologe Heiner Igel: "Die Zahl der Erdbeben könnte steigen"

Das schwerste Erdbeben seit 20 Jahren hat Kalifornien erschüttert: Neben Rissen in der Straße ließ es auch teils verwüstete Supermärkte zurück.
Foto: Adam Graehl, dpa

Kalifornien wird vom schwersten Beben seit 20 Jahren erschüttert. Forscher Heiner Igel warnt: Der Klimawandel begünstigt solche Naturkatastrophen.

Herr Igel, Sie sind Professor für Seismologie an der Ludwig-Maximilian-Universität in München. Am Donnerstag erschütterte das stärkste Erdbeben seit 20 Jahren den US-Bundesstaat Kalifornien und schreckte Millionen Menschen auf - ein zweites folgte wenig später. Mancherorts stürzten Regale in Geschäften um, Häuser wurden beschädigt, in Straßen taten sich Risse auf. Auf der Richterskala erreichte das erste Erdbeben den Wert von 6,4. Wie lässt sich diese Zahl einordnen?

Heiner Igel: Ein Beben wird gespürt ab der Stufe 2,5 bis 3. Das sind auch die Beben, die wir zum Beispiel mal in Bayern erleben können, wie vergangene Woche in Garmisch-Patenkirchen. Ein Beben der Stufe 5 ist tausend Mal und der Stufe 7 eine Million Mal so stark. Das Erdbeben in den USA war also schon relativ heftig.

Kommen auch in Deutschland Erdbeben in dieser Größenordnung vor?

Heiner Igel: Es gab in Deutschland in den vergangenen paar hundert Jahren schon Erdbeben dieser oder ähnlicher Magnitude (Messgröße für die Stärke eines Erdbebens, Anm. d. Red.). Das Beben im Bereich von 6,4, wie es in den USA der Fall war, ist so in etwa der Maximalwert, den man hierzulande erwartet. Natürlich kommt ein solches Beben in Deutschland nur sehr selten vor.

Und in Kalifornien?

Heiner Igel: Dort ist ein Beben dieser Stärke nicht ungewöhnlich.

Welche Schäden können derartige Naturkatastrophen bewirken?

Heiner Igel: Die erste Frage ist, wie weit ist die Struktur, die geschädigt werden kann, vom Epizentrum entfernt? Die zweite ist, in welcher Tiefe das Erdbeben liegt. In Kalifornien gehe ich davon aus, dass es nicht sehr tief, sondern im Bereich von zehn Kilometern lag – das kann dann schon erhebliche Schäden direkt an der Oberfläche verursachen. Es ist auch nicht ausgeschlossen, dass Gebäude bei dieser Stärke völlig zerstört werden. Wichtig zu beachten ist zudem, wie der Boden beschaffen ist. Besteht er aus festem Granit oder ist er eher wie ein Wackelpudding – wie zum Beispiel in einem Sedimentbecken. Das kann auch noch erhebliche Auswirkungen haben.

Stichwort Auswirkungen: Wirkt sich der Klimawandel auf die Zahl der Erdbeben aus?

Heiner Igel: Die Klimaänderung hat zur Folge, dass Gletscher abschmelzen. Daraus ergibt sich wiederum, dass die Auflast auf das Gebirge abnimmt. Es findet eine Entlastung statt, wodurch die Erdplatten in Bewegung geraten. Das erleichtert es zum Teil, dass unterhalb des Gebirges Brüche des Gesteins stattfinden. Man könnte also erwarten, dass sich die Rate von wahrscheinlich eher kleineren Erdbeben erhöht. Auch Gesteinlawinen sind dadurch wahrscheinlicher. Man kann also definitiv sagen, dass beides zusammen hängt.

Es scheint, als häuften sich derzeit die Naturkatastrophen. Auch in Costa Rica und Panama bebte die Erde. Auf der Insel Stromboli vor Sizilien ist ein Vulkan ausgebrochen. Nimmt die Zahl solcher Ereignisse zu?

Heiner Igel: Erdbeben gibt es immer. Unsere Sensoren messen täglich hunderte, tausende davon. Das wird nur in der Öffentlichkeit anders wahrgenommen. Was man aber tatsächlich sagen kann, ist, dass es seit dem Sumatra-Beben Ende 2004 mehr Beben über oder im Bereich von Magnitude 9 gegeben hat, die es vorher nicht gab.

Woran liegt das?

Heiner Igel: Es gibt die sogenannte Gap-Theorie, vom englischen Wort für Lücke. Bei den großen Beben ist das vergleichbar mit Dominosteinen – fällt der eine, fällt der andere. Allerdings kann es nicht sein, dass ein großes Beben auf der einen Seite der Erde ein großes Beben auf der anderen Seite verursacht. Im Prinzip ist es auch möglich, dass das nur rein zufällig passiert.

Und Vulkanausbrüche – stehen sie in einem Zusammenhang mit Erdbeben?

Heiner Igel: Erdbeben können Vulkanausbrüche und große Vulkanausbrüche können Erdbeben auslösen. Es gibt da natürlich einen Zusammenhang. Auch die Atmosphäre und die feste Erde sind etwa durch starken Regen miteinander gekoppelt. Bei Regen drückt sich Wasser zwischen die Gesteinsschichten. Erst vor ein paar Wochen gab es wieder ein durch Regen ausgelöstes Schwarmbeben-Ereignis in Bad Reichenhall.

Wo kommen in der Region noch Erdbeben vor?

Heiner Igel: Zum Beispiel im nördlichen Alpenraum sowie in Nordbayern, an der Grenze zu Tschechien. Dort nehmen wir ständig kleinere Beben wahr. Das Potenzial für große Beben ist sehr gering. Spürbare Beben finden nur ein bis zwei Mal im Jahr statt.

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