"The Late Late Show": Ungewöhnlich persönlich: Prinz Harry im Interview mit James Corden

Will ein echter Royal das Haus aus "Der Prinz von Bel Air" kaufen? Nein, aber er muss dort kurz zur Toilette. Auf einer Stadtrundfahrt durch Los Angeles zeigt Late-Night-Moderator James Corden Prinz Harry das Anwesen aus der berühmten TV-Serie, sie klingeln und der Royal fragt, ob er das Badezimmer benutzen darf.

Der kurze Ausschnitt ist Teil eines Interviews, das Prinz Harry dem britischen Kult-Moderator James Corden für dessen Sendung "The Late Late Show" gegeben hat und das am Freitag auf Youtube veröffentlicht wurde. Locker, intim und unterhaltsam sprechen die beiden während einer Stadtrundfahrt durch Los Angeles unter anderem über Harrys erste Dates mit Meghan und das Leben am britischen Hof. Die Show wurde aufgezeichnet, bevor der endgültige Bruch des Paares mit dem Königshaus bekanntgegeben wurde. Harry und Meghan leben mit Sohn Archie seit einem Jahr in den USA und erwarten ein zweites Kind.

Prinz Harry im intimen Interview mit Moderator James Corden

Stilecht holt Corden den Queen-Enkel zu Beginn mit einem Doppeldeckerbus ab: "Bezahl den Fahrpreis und steig ein", ruft er ihm zu. Harry scherzt zurück: "Wir Royals haben nie Bargeld dabei." Überhaupt fahre er zum ersten Mal in einem solchen Bus, gibt Harry zu: "Durfte ich früher nicht."

Typisch britisch serviert Corden (42) dem Prinzen anschließend Tee und Kekse. Als der Bus scharf bremsen muss und der Teewagen umkippt, spritzt Harry vor Lachen das Getränk aus dem Mund.

"Wann wusstest du, das Meghan die Richtige für dich ist?", will Corden später von Harry wissen. Der erklärt: "Schon beim zweiten Date dachte ich, das ist etwas Besonderes." Dabei verlief das Kennenlernen der beiden deutlich anders als bei gewöhnlichen Paaren. "Dating mit mir und vermutlich mit jedem Mitglieder der Königsfamilie ist quasi umgedreht", sagt Harry. Man treffe sich zu Hause und gehe erst ins Restaurant oder ins Kino, wenn man bereits ein Paar sei. Dadurch hätten sie viel Zeit ohne Ablenkungen miteinander verbringen können. "Es war großartig. Es ging von Null auf 100 in zwei Monaten."

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Die Abende verbrächten Harry und Meghan gewöhnlich damit, ihrem Sohn Archie, der im Mai zwei Jahre alt wird, einen Tee zu machen, ihn zu baden und ihm vorzulesen. Danach schaue das Paar Fernsehen, etwa die Quiz-Show "Jeopardy" oder Netflix.

Das bringt Corden dazu, die Netflix-Serie "The Crown" anzusprechen. Die war in Großbritannien scharf kritisiert worden, weil darin die Eheprobleme von Harrys Eltern Prinz Charles und Prinzessin Diana eine große Rolle spielten, ohne dass die Macher darauf hinwiesen, dass es sich dabei um Fiktion handele.

Prinz Harry verteidigt Netflix-Serie "The Crown"

Prinz Harry verteidigte die Serie jedoch: Es sei offensichtlich, dass die Folgen Fiktion seien. Die Serie basiere lose auf der Wahrheit. "Natürlich ist es nicht sehr exakt, aber es gibt eine grobe Vorstellung davon, wie dieser Lebensstil ist, welcher Druck es ist, die Pflicht über die Familie zu stellen, und über alles andere, was daraus entstehen kann", sagte Harry. "Ich fühle mich mit "The Crown" wohler als mit den Geschichten, die über meine Familie, meine Frau oder mich selbst geschrieben wurden."

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Den Umzug des Paares in Meghans Heimat USA verteidigte Harry ebenfalls: Sie seien nicht davongelaufen, sagte er. "Es war vielmehr ein Beiseitetreten denn ein Zurücktreten." Sein Leben werde sich immer um den Dienst an der Allgemeinheit drehen, und auch Meghan habe sich dafür entschieden. Scharfe Kritik übte der Prinz an den britischen Medien. Es sei ein "wirklich schwieriges Umfeld", das seine geistige Gesundheit zerstöre. "Das ist toxisch", sagte er. Er habe seine Familie aus der Schusslinie bringen müssen.

Prinz Harry erzählt: Archies erstes Wort war "Krokodil"

Über Sohn Archie, der im Mai zwei wird, berichtete Harry, er könne schon einige Wörter sprechen und singe viel vor sich hin. Sein erstes Wort sei "Krokodil" gewesen. Die Queen habe zu Weihnachten gefragt, was sich Archie denn wünsche: "Ein Waffeleisen", habe Meghan erwidert. Also packte Königin Elizabeth II. (94) ein Waffeleisen ein und schickte es über den Atlantik. "Er liebt es", sagte Harry. Mit der Queen und ihrem Ehemann Prinz Philip (99) hätten sie schon mehrmals per Video telefoniert, berichtete der Enkel. "Wir haben ein paar Mal gezoomt, sie haben Archie herumlaufen sehen." Sein Großvater beende das Gespräch nicht, indem er den Aus-Knopf drückt, sondern klappe den Laptop zu, sagt Harry in dem Video lachend.

Dass es dann doch nicht zum Hauskauf in Bel Air kam, lag auch an Meghans Veto: Ganz nonchalant lieh sich James Corden nämlich Harrys Mobiltelefon aus, um die Herzogin von Sussex per Videocall anzurufen und die beiden von dem Anwesen zu überzeugen. Doch Meghan wiegelt ab: "Ich glaube, wir sind oft genug umgezogen".

In knapp einer Woche wollen sich Harry und Meghan erneut im Fernsehen äußern. In der Nacht zum 8. März wird ein großes Interview der beiden mit Star-Moderatorin Oprah Winfrey erwartet. (AZ/dpa)

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