Töchter für Zwangsheirat verkauft - Vater festgenommen
Ein Vater wollte seine Töchter an deren Cousins verkaufen und soll sie deshalb auch geschlagen haben. Die Polizei nahm den Mann fest.
Mit Schlägen und Tritten hat ein Mann in Italien seine Töchter zu zwingen versucht, ihre Cousins zu heiraten, denen er sie zuvor verkauft hatte. Der Vater sei in Pisa festgenommen worden, teilte die italienische Polizei am Montag mit. Damit sei zum ersten Mal ein neues Gesetz angewendet worden, nach dem es strafbar ist, jemanden zur Heirat zu zwingen.
Zwangsehe geplant: Polizei nimmt Mann in Roma-Camp in Pisa fest
Die Familie lebte laut Polizeimitteilung in einem Roma-Camp in Pisa. Der Vater habe die 19 und 21 Jahre alten Töchter über Jahre misshandelt und sie häufig bei Wasser und Brot in einem Wohnwagen eingesperrt. Von den Cousins, denen er die Töchter versprach, habe er eine noch nicht bekannte Summe Geld kassiert. Die beiden jungen Frauen hätten das Arrangement aber sofort abgelehnt. Sie hatten sich gegen den Willen des Vaters mit anderen Männern liiert.
Nachdem der Vater wieder einmal zugeschlagen hatte - dieses Mal sogar mit einer Terrakotta-Vase - entschieden sich die Töchter, mit ihren Verlobten das Weite zu suchen. Daraufhin erstattete der Vater Anzeige und behauptete, sie seien entführt worden. Die Polizisten glaubten ihm nicht. Sie konnten die Frauen finden, die dann auch den Mut fanden, den Vater anzuzeigen. Der Mann wurde in seinem Wohnwagen festgenommen. (dpa)
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