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Japan
27.04.2019

Japan vor neuer Ära: Kaiser Akihito macht Thron frei

Kaiser Akihito dankt ab und sein Sohn, Kronprinz Naruhito, wird den Thron besteigen.
Foto: Eugene Hoshiko, dpa (Archiv)

Japan erlebt eine Zeitenwende. In der kommenden Woche wird Kronprinz Naruhito neuer Kaiser des Landes. Für das japanische Volk bedeutet das ein Aufbruch.

Japan, die vor Deutschland drittgrößte Volkswirtschaft der Welt, steht vor einer Epochenwende. Kaiser Akihito (85) dankt am Dienstag (30. April) ab. Einen Tag darauf wird sein ältester Sohn, Kronprinz Naruhito (59), den Chrysanthementhron besteigen. Akihito ist damit der erste Kaiser der ältesten Erbmonarchie der Welt seit rund 200 Jahren, der zu Lebzeiten den Thron für seinen Nachfolger freimacht.

Es ist kein Machtwechsel, denn Regierungsbefugnisse sind Japans Kaisern per Nachkriegsverfassung alle genommen. Politisch bleibt also alles zunächst beim Alten. Und doch stellt der Kaiserwechsel für Asiens älteste Demokratie eine Zeitenwende dar, die auch für die Beziehungen zu Deutschland und dem Rest der Welt nicht ohne Bedeutung sein wird.

Die Ära von Kaiser Akihito stand unter dem Namen "Frieden schaffen"

Die vergangenen 30 Jahre unter Kaiser Akihito, dessen Ära den Namen "Heisei" (Frieden schaffen) trägt, lebten die Japaner tätsächlich in Frieden. Zum ersten Mal in der modernen Geschichte Japans erlebte das Land eine Zeit ohne Krieg, wie Akihito selbst kürzlich sagte.

"Heisei", das war aber auch die Zeit verheerender Katastrophen - wie das Erdbeben in Kobe 1995 und die Dreifachkatastrophe aus Erdbeben, Tsunami und Atomunfall 2011 in Fukushima. Oder der tödliche Sarin-Gas-Anschlag 1995 auf Tokios U-Bahn durch die Endzeitsekte Aum.

Zugleich war "Heisei" eine Zeit, in der es mit Japan nach Jahrzehnten des wirtschaftlichen Aufstiegs bergab ging und das Land von China überholt wurde. In der sich die Schere zwischen Reich und Arm zu öffnen begann. "Es war schon für das Volk hart, chaotisch und schwierig", erklärt der Kaiserhaus-Experte Hideya Kawanishi von der Universität Nagoya der Deutschen Presse-Agentur.

"Deshalb warten so viele Menschen auf die neue Kaiserära mit voller Erwartung, dass eine so schwierige Zeit sich ändert", erläutert Professor Kawanishi. Der Kaiser-Experte Ernst Lokowandt in Tokio spricht von einem "neuen Aufbruch". Die rechte Regierung wählte für die neue Kaiserära den Namen "Reiwa". Das Schriftzeichen "Rei" kann man mit "gut" oder "verheißungsvoll" übersetzen, "Wa" mit "Frieden" oder "Harmonie". Die Regierung nahm bei der Auswahl erstmals einen japanischen Klassiker als Referenz statt chinesischer Literatur.

Für Kritiker ist dies Ausdruck einer "Rückkehr zum Nationalismus", andere hingegen begrüßen, dass der neue Ära-Name auch "Frieden" meint. Frieden war für den scheidenden Kaiser von zentraler Bedeutung. Die Grauen des Zweiten Weltkrieges, in den Japan unter seinem Vater Hirohito, posthum Showa-Tenno genannt, gezogen war, haben Akihito stark geprägt. 

Japan: Kein Kaiser war so nahbar wie Akihito

Zwar darf er sich zu politischen Fragen nicht äußern. Dennoch wurde Akihito zum Verfechter der pazifistischen Nachkriegsverfassung - indem er indirekt Kritik an denen übte, die versuchen, Japans Kriegsvergangenheit zu rechtfertigen. Dazu zählen Kritiker die rechtskonservative Regierung. "Japans Kaiser hat zwar keine politischen Rechte, aber erstaunlich viel Macht", erklärt Lokowandt. Dazu nutzt der Kaiser seine "O-kotoba", seine Botschaft. Zwar muss er Reden mit dem Haushofamt und der Regierung absprechen, und doch kann der Kaiser seine Gedanken einbringen. So habe Akihito das Thema Frieden in fast alle Reden eingebaut, erklärt Kawanishi.

Akihito war zugleich so nahbar wie kein anderer Kaiser vor ihm. Trotz seiner eigenen angeschlagenen Gesundheit setzte er sich mit seiner Gemahlin, Kaiserin Michiko, unermüdlich für die Opfer all der vielen Katastrophen ein, spendete den Menschen Trost, machte ihnen Hoffnung und gab ihnen ein Gefühl der Geborgenheit. Sein Sohn und Nachfolger Naruhito werde diese Linie weiterführen müssen, meint Kawanishi. 

Und doch würden die Menschen von ihrem neuen Monarchen zugleich "etwas Neues" erwarten, so wie das bisherige Kaiserpaar mit seiner Nähe zum Volk auch etwas Neues begonnen habe. Etwas, das zur künftigen Entwicklung der japanischen Gesellschaft passe. "Jeder Kaiser ist anders", sagt Tenno-Experte Lokowandt. Naruhito ist bekannt für sein Interesse an globalen Umweltthemen. Während seines Studiums beschäftigte er sich mit dem Thema Wasser. Seine Frau Masako war einst Karriere-Diplomatin. Jahrelang litt sie unter einer sogenannten "Anpassungsstörung", die vom Stress ihres Amtes am Hofe herrührte.

Angesichts dieses persönlichen Hintergrundes des künftigen Kaiserpaares halten es Experten wie Lokowandt für möglich, dass sie noch mehr ins Ausland reisen werden als ihre Vorgänger. Dies könne der Außenpolitik Japans mehr Gewicht verleihen. Doch eine stärkere Zuwendung zu globalen Themen könne auch zu Kritik bei Konservativen führen, dass der neue Kaiser sich mehr um die "Außenwelt" kümmere als ums eigene Volk, gibt Professor Kawanishi zu bedenken. Es werde für den künftigen Kaiser Naruhito schwierig werden, "zwischen Tradition und seinen eigenen Ideen und Wünschen zu balancieren". (dpa)

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