Japan gedenkt 70. Jahrestags des Atombomben-Angriffs
Japan hat heute des 70. Jahrestags des Atombombenabwurfs der USA auf Hiroshima gedacht. Zehntausende Menschen wurden damals getötet.
Um 08.15 Uhr Ortszeit (01.15 Uhr MESZ) versammelten sich Regierungschef Shinzo Abe, ausländische Abgesandte wie die US-Botschafterin Caroline Kennedy und zehntausende weitere Menschen zu einer Schweigeminute im Friedensdenkmal-Park der Stadt. Um diese Uhrzeit hatte am 6. August 1945 eine US-Atombombe Hiroshima in ein Inferno verwandelt. Rund 140.000 Menschen starben sofort oder in den folgenden Monaten.
Hiroshimas Bürgermeister Kazumi Matsui verdammte Atomwaffen während der Gedenkzeremonie: "Um zu koexistieren, müssen wir das absolut Böse und die endgültige Unmenschlichkeit abschaffen, die Atomwaffen darstellen." Die internationale Gemeinschaft müsse jetzt handeln, forderte Matsui.
Drei Tage nach dem Angriff auf Hiroshima hatte die US-Armee eine zweite Atombombe über der japanischen Stadt Nagasaki abgeworfen, die weitere 70.000 Zivilisten tötete. Bis heute leiden tausende Menschen unter den Spätfolgen der nuklearen Verseuchung.
Die Atombombenangriffe sind bis heute umstritten. Die meisten US-Bürger finden sie nach wie vor gerechtfertigt. Viele Historiker halten den Einsatz hingegen für nicht kriegsentscheidend, obwohl Japans Kapitulation am 15. August folgte.
Japan hatte im Zweiten Weltkrieg zusammen mit Hitler-Deutschland gegen die Sowjetunion und deren westliche Verbündete gekämpft. Nach dem Krieg wurde das Land zu einem wichtigen Partner der USA, die sich nie offiziell für die Atombombenangriffe entschuldigten.
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