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Spezialeinheit
15.01.2020

Kampfschwimmer: Hightech-Soldaten mit harter Ausbildung

Über die Kampfschwimmer der Bundeswehr ist kaum etwas bekannt. Die Elite-Einheit steht jedem Interessenten offen - doch nur die wenigsten überstehen die dreijährige Ausbildung.
Foto: Carsten Rehder, dpa

Die Kampfschwimmer sind die älteste Spezialeinheit der Bundeswehr. Trotz technologischer Neuerungen müssen die Soldaten vor allem körperlich topfit sein.

Kaum ein Wort löst die Spannung, nur Schritte und das Atmen unter dem schweren Marschgepäck der Soldaten stören die Stille. Plötzlich Schüsse. Der Gegner hat die zwölf Kampfschwimmer bei der Annäherung an ihr Zielobjekt entdeckt. In kleinen Gruppen gehen die Soldaten in Deckung und wehren sich mit heftigen Feuerstößen. Rauchbomben bilden eine Wand aus weißem Nebel, die dem Gegner die Sicht nehmen soll. Die Männer geben sich gegenseitig Feuerschutz und setzen sich in ein kleines Waldstück ab.

"Auffanglinie ist die Waldkante", bellt es in den Funk. "Alpha rechts, Bravo links." Sichern und Rückwärtsbewegung wechseln sich ab. Der Funker hat da schon seine TIC-Meldung abgesetzt: Troops in Contact, Soldaten mit Feindkontakt. Bei einem echten Einsatz wäre nun Alarm. Doch der Feuerkampf der Spezialkräfte auf dem Standortübungsplatz Christianshöh an der deutschen Ostseeküste ist ein Training für den nächsten Einsatz, der die Soldaten nach Niger in Westafrika führen wird. Dort bilden deutsche Kampfschwimmer nigrische Spezialkräfte aus. 

36 Stunden Verhör: Die Ausbildung der Kampfschwimmer geht an die Grenzen des Möglichen

Kampfschwimmer in der Wüste? Man muss das Aufgabenspektrum dieser Soldaten verstehen, um diesen scheinbaren Widerspruch aufzulösen. Die Spezialisierung auf das feuchte Element dient nur der Anreise in das Einsatzgebiet, das in Siedlungen, im Gebirge, in einem Wald oder eben in einer Wüste liegen kann.

Die Befreiung deutscher Geiseln und eine "robuste Evakuierung" aus einem Krisengebiet gegen bewaffneten Widerstand können zu den Aufträgen gehören. Oder das Entern von Schiffen gegen Widerstand, um Piraten zu stellen und Verschleppte in Sicherheit zu bringen. Auch die Festnahme Gesuchter zur Vernehmung oder Strafverfolgung ist so ein Szenario. Außerdem "Spezialaufklärung", die Informationen aus Satellitenaufnahmen mit einem verdeckten Besuch am Ort des Geschehens überprüft und ergänzt. 

Die Kampfschwimmer sind die älteste Spezialeinheit der Bundeswehr. Das Kommando Spezialkräfte der Marine (KSM) hat seine Heimat im Marinestützpunkt Eckernförde, direkt an der Ostsee. Die Ausbildung dauert drei Jahre und steht - eine Besonderheit - auch Zivilisten ohne militärische Vorbildung offen. Die Auslese ist hart. Es gibt weniger als 100 Kampfschwimmer in der Bundeswehr.

Ein Höhepunkt der Ausbildung: der drei Wochen dauernde Überlebenslehrgang, bei dem sich die Anwärter mit selbstgebauter Ausrüstung und von Verfolgern bedrängt über eine weite Strecke durchschlagen müssen. Abschluss des Lehrgangs ist ein 36-stündiges Verhör. Es ist eine der härtesten Ausbildungen überhaupt in der Bundeswehr und geht nah an die Grenze dessen, was man in einem freiheitlich-demokratischen Staat Bürgern in Uniform zumuten kann. Weibliche Anwärter sind explizit gewünscht. Vor einigen Jahren ist eine Frau angetreten, hat aber nach einer Woche aus freien Stücken verzichtet. Jedes Jahr werden fünf bis sechs Kampfschwimmer ernannt.

"Hansa Stavanger"-Entführung: Befreiungseinsatz scheiterte an Behördenstreit

Knapp 20 Leute sind ein "Einsatztrupp". Je vier Leute sind ein "Fireteam". Immer in einem Einsatz dabei sind ein Teamführer, ein Funker, ein Sanitäter. Wie das Team genau weiter bestückt wird, hängt von der Aufgabe ab. Auch ein Atomwissenschaftler könnte zum Beispiel mit am Haken eines Fallschirms hängen. 

Öffentlich wird über Einsätze von Spezialkräften wenig bekannt. Das war vor gut zehn Jahren anders, als Piraten den deutschen Frachter "Hansa Stavanger" entführt hatten. Der Befreiungseinsatz wurde letztlich abgebrochen - wegen der Gefahr eines Scheiterns, aber auch nach einem Kompetenzgerangel in der Bundesregierung, ob die GSG 9 der Bundespolizei oder die Kampfschwimmer die Aufgabe übernehmen sollten.

Der Frachter Hansa Stavanger (vorn) vor der Küste Kenias: Das Containerschiff wurde 2009 von somalischen Piraten gekapert. Nach vier Monaten kam das Schiff wieder frei.
Foto: DB Bundeswehr, dpa (Archiv)

In einem Marine-Jahrbuch aus dem Jahr 2013 wird der Fall beschrieben: Am 5. April 2009 wurden alle Angehörigen des 1. Kampfschwimmereinsatzteams aus ganz Deutschland nach Eckernförde berufen. Eiliges Packen, Munition, Waffen, Ausrüstung. Die Kampfschwimmer waren schon in Wüstentarnkleidung in der Luft, darunter Neopren-Tauchanzüge, Flossen an den Füßen. "Wir haben die Freigabe, we are going hot", sagte der Pilot über Lautsprecher. "Die über die vergangenen zwei Tage aufgebaute Spannung entlud sich in einem Aufschrei durch die gesamte Maschine", heißt es in dem Jahrbuch. Mit dem Fallschirm springen die Soldaten ins Wasser neben der Fregatte "Mecklenburg-Vorpommern", kurz darauf sind sie an Bord. Doch dabei bleibt es auch - zu einer gewaltsamen Geiselbefreiung kommt es nicht mehr.

Kampfschwimmer Baier: "Extrem cooler Job mit Männerspielzeugen"

"Das ist schon ein extrem cooler Job. Die Teamarbeit! Und dann: Man kann etwas Besonderes machen", sagt Kampfschwimmer Tilo Baier (38), der die Übung beim "Contact Drill" auf dem Übungsplatz Christianshöh verfolgt. "Ich dachte damals auch an die Geisellagen. Die muss doch jemand rausholen können, dachte ich. Dazu kommen die Männerspielzeuge. Quad, der Geländewagen Wolf, Fallschirmspringen." 

Einige Fragen liegen auf der Hand: Haben Sie Angst oder Befürchtungen? "Wir schieben die Sorge mit Professionalität immer weiter zur Seite, weg von uns." Haben Sie sich mit dem Töten befasst? "Es geht hier um die Frage, ob der Einsatz an sich richtig ist. Ich gehe nicht in den Einsatz mit der Absicht, jemanden zu erschießen. Werden wir angegriffen, reagieren wir. Es ist wie eine Notwehrsituation." Und: "Ich selbst habe keinen Schuss abgefeuert, der töten sollte. Ich wehre mich und verarzte die Leute dann. So mache ich das mit mir aus."

Brennstoffzelle, Live-Übertragung, Drohnen: Die Kampfschwimmer sind Hightech-Soldaten

Allein 30 verschiedene Waffen werden bei den Kampfschwimmern verwendet. Pro Woche könnten schon mal 10.000 Schuss Munition im Training verfeuert werden. Auf die Schießfertigkeiten wird großer Wert gelegt: Aus der Sicherheitsposition der Waffe vor der Brust sind Anlegen des Gewehrs, Entsichern und der erste Schuss praktisch eins. In nur 0,5 Sekunden ist das zu schaffen, wie die Kampfschwimmer vorführen können. Binnen zwei Sekunden sollte in der Nahdistanz auch der zweite Schuss sitzen - auf die Fläche eines Brustkorbs gerechnet.

Bis zu 60 Kilogramm muss ein Mann heute in den Einsatz tragen. In der Hightechwelt ist einiges an Gewicht dazu gekommen. So die Brennstoffzelle "Jenny". Sie soll den gestiegenen Strombedarf für Nachtsichtgeräte, Computer und Funkverbindungen liefern.

Kampfschwimmer des Kommando Spezialkräfte der Marine (KSM) bei einer Einsatzübung: Die Ausrüstung der Bundeswehr-Elite verändert sich dank technologischer Neuerungen zunehmend.
Foto: Carsten Rehder, dpa

Die Technisierung bietet Chancen, wirft aber auch neue Fragen auf. Bisher hat ein Militärführer sich einen Auftrag abgeholt und ihn dann umgesetzt. Nun können die Führungsstäbe live dabei sein. Die Funkgeräte senden einen Geocode. Soldaten sind Punkte auf einer Landkarte. Vielleicht kreist auch eine Drohne am Himmel. Enorme Chancen bieten sich im Notfall. So können Ärzte bei Verwundungen live dazu geschaltet werden.

Auch die Versuchung, aus der Ferne in den laufenden Einsatz einzugreifen, kann größer werden, zumal an den Bildschirmen auch Profis sitzen, im Zweifel auch ein älterer Kampfschwimmer. Was sich nicht geändert hat, ist die Geheimhaltung. Öffentlich sprechen Regierung und Bundeswehr nicht darüber, wo die Spezialkräfte in den vergangenen Jahren genau im Einsatz waren. Der Bundestag wird nur "in vertraulicher Sitzung" über diese Einsätze informiert. (dpa)

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