Keine Angst vor grauen Haaren: Birgit Schrowange feiert 60. Geburtstag
Hochtoupierte Haaren und riesige Schulterpolster: Birgit Schrowange war einst TV-Stilikone der alten BRD. Nun feiert sie ihren 60. Geburtstag. Ein Porträt.
Auf einmal waren da die grauen Haare. Und das Thema, das den Klatsch beschäftigte: Warum tut sich diese Frau das an? Warum stellt sich Birgit Schrowange, die 59-Jährige, die mit ihrem brünetten Bob und dem strahlenden Lächeln Jahre jünger aussieht, natürlich grau vor die Kamera?
Sieben Monate später hat die RTL -Frau diesen „ganzen Hokuspokus“ hinter sich, Fernseh-Deutschland hat sich beruhigt. Die TV-Moderatorin, die nun 60 wird, bereut ihren Schritt kein bisschen: „Ich habe so viel an Lebensqualität gewonnen.“ Dass graue Haare älter machen, sagt sie, dieses Märchen hätten eh Männer in die Welt gesetzt.
Es gehört wohl eine gehörige Portion Selbstbewusstsein und eine gewisse Gelassenheit dazu, wenn man als Frau so viele Jahre erfolgreich im Fernsehgeschäft sein will – und damit leben muss, so oft auf Äußerlichkeiten angesprochen zu werden. Schrowange macht Sport, kämpft wenn nötig gegen die Kilos, geht zur Kosmetikerin – Schönheits-OPs aber schließt sie aus. Und sie nimmt es mit Humor. Wenn sie heute die alten Bilder sieht, wie sie in den 80-ern und 90-ern das ZDF -Abendprogramm ansagte, fühlt sie sich „wie Joan Collins für Arme“, mit hochtoupierten Haaren und riesigen Schulterpolstern. Es waren die Zeiten, in denen sie Wäschekörbe voller Liebesbriefe bekam.
Birgit Schrowange: Durchbruch 1983 beim ZDF
Dass sie vor die Kamera will, war für Birigt Schrowange schon früh klar. Die Tochter eines Fliesenlegers und einer Schneiderin, die in einem 400-Einwohner-Dorf im Sauerland aufwuchs, kletterte als Kind am liebsten auf Bäume – oder spielte im Pappkarton Moderatorin. Den Eltern zuliebe machte sie eine Ausbildung zur Rechtsanwaltsgehilfin, zog mit 19 aber nach Köln, wo sie als Redaktionsassistentin beim WDR anfing.
Nebenher absolvierte sie Präsentationslehrgänge und Sprechtraining. 1983 klappte es mit dem Job als Ansagerin beim ZDF. Seit 24 Jahren ist sie das Gesicht des RTL-Boulevard-Magazin „Extra“ – vor allem im Privatfernsehen eine ungewöhnlich lange Zeit. Gerade hat sie ihren Vertrag um zwei Jahre verlängert. „Ich muss aber nicht bis 65 oder 70 vor der Kamera stehen.“
Obwohl – aus Konventionen hat sich Schrowange nie viel gemacht. Nicht, als die Boulevardpresse sich vor Jahren über die Beziehung zum elf Jahre jüngeren ZDF-Moderator Markus Lanz echauffierte, nicht als sie mit 42 Jahren Mutter wurde. Heute ist ihr Sohn Laurin 17, die Beziehung mit Lanz ging 2006 in die Brüche. Heiraten war nie ein Thema – auch, wenn ihr schon drei Mal die Frage aller Fragen gestellt wurde. „Es war für mich nie erstrebenswert, unbedingt einen Ehemann zu finden.“ Gut möglich, dass sich das bald ändert. Vor sieben Monaten hat sie Frank Spothelfer, 51, kennengelernt. Seither führen sie und der Unternehmer aus Zürich eine Fernbeziehung. „Ich würde nicht Nein sagen“, hat sie zuletzt verraten – irgendwann.
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