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Webcam-Kindersextourismus
16.08.2017

Kindesmissbrauch per Webcam

Das Phänomen "Webcam Child Sex Tourism", kurz WCST, gibt es seit ein paar Jahren. Genaue Zahlen sind nicht bekannt.
Foto: Martin Gerten, dpa/ Symbol

Sie beobachten nicht nur Menschen, die sich an Kindern vergehen. Sie geben auch Regieanweisungen. Eine relativ neue Form des Kindesmissbrauchs zieht auch in Deutschland Kreise.

Der Mann soll den Kindesmissbrauch live per Webcam verfolgt haben. Gegen Geld soll er Täter und Opfer Handlungsanweisungen gegeben, gewissermaßen Regie geführt haben. Anfang des Monats wanderte der 48-Jährige aus dem oberbayerischen Landkreis Altötting in Untersuchungshaft. Die Staatsanwaltschaft Traunstein und das Bundeskriminalamt (BKA) schreiben vom "noch neuen Modus Operandi des "Webcam Child Sex Tourism"" (WCST). 

Webcam-Kindersextourismus gibt es seit wenigen Jahren

Das Phänomen Webcam-Kindersextourismus gibt es seit wenigen Jahren. Genaue Zahlen nennt das BKA nicht. Wie in dem gesamten Bereich gebe es aber eine hohe Dunkelziffer, sagt Matthias Wenz vom Referat zur Bekämpfung des sexuellen Missbrauchs von Kindern und Jugendlichen. "Das betrifft den intimsten Bereich. Da spricht niemand offen drüber." Ganz selten stießen die Ermittler auf einen größeren Personenkreis, der sich darüber austausche und auch persönlich kenne.

WCST könne eine Alternative für den tatsächlichen Sextourismus sein, bei dem Täter ins Ausland fahren, um sich an Kindern zu vergehen. "Wir vermuten, dass der eine oder andere mit Webcam-Sex die Zeit bis zur nächsten Reise überbrücken will", sagt Wenz. Früher hätten manche Täter ganze Filme in Auftrag gegeben und dafür sogar Drehbücher geschrieben. 

Das Kinderhilfswerk terre des hommes betont: "WCST ermöglicht Missbrauchern den direkten Zugang zu ungeschützten Kindern gegen ein geringes Entgelt, was bedeutet, dass sie Opfer in anderen Ländern leichter und häufiger missbrauchen können als je zuvor." 10 bis 100 US-Dollar zahle ein Kunde im Schnitt pro "Show". 

Generell ließen sich die Täter schwer einordnen, sagt Wenz. "Sexueller Missbrauch zieht sich durch alle Gesellschaftsschichten, unabhängig von Job oder Vermögen." Fachleute von terre des hommes in den Niederlanden haben vor Jahren mit dem Fake-Account Sweetie 1000 Kunden identifiziert, darunter 44 aus Deutschland. Auch Frauen seien unter den Tätern. Die Kunden seien meist in reichen Ländern zu Hause, die Opfer in ärmeren. Von einem sozial-wirtschaftlichen Gefälle spricht auch Wenz: Es gebe sogar Familien, die "in vollem Bewusstsein ihre Kinder anbieten, um Geld zu verdienen und somit zu überleben".

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Für die Ermittler ist WCST eine komplizierte Materie: "Wir bekommen nur sehr selten mit, wenn es solche Taten gibt", sagt Wenz. 40.000 öffentliche Chatrooms gebe es, in denen Kindesmissbraucher aktiv seien, berichtet terre des hommes unter Berufung auf das FBI. Tipps kommen auch von Kinderschutzorganisationen. Oder Fahnder stoßen auf entsprechende Hinweise bei sichergestelltem Kinderpornomaterial. 

Die Opfer von WCST werden immer jünger

Dann können sie versuchen, Verdächtige zu überwachen. "Tor-Netzwerke oder andere Kryptierungen erschweren es uns, in die Datenübertragung zu gelangen", sagt Wenz. Manchmal gebe es Lücken im System. Das genaue Vorgehen jedoch bleibt geheim. Der Traunsteiner Staatsanwalt Björn Pfeifer erklärt, das BKA habe die Ermittlungen im Fall des 48-Jährigen wegen der internationalen Kontakte des Amts geführt. 

Laut terre des hommes wird der eigentliche Missbrauch oft auf den Philippinen vollzogen. Die Experten haben erschreckende Entwicklungen festgestellt: Das Phänomen breite sich auf ländliche Gebiete aus, berichtet Hans Guyt. Die Opfer würden immer jünger - selbst Babys würden inzwischen angepriesen. Und die Gewalt werde extremer: "Vergewaltigungen, Gangbang, Folter sind nicht mehr außergewöhnlich."

Wird ein WCST-Kunde in Deutschland gefasst, macht er sich wegen der Einflussmöglichkeiten auf Missbraucher, Opfer und das Geschehen in gleichem Maße strafbar wie der Missbraucher vor Ort. 2 bis 15 Jahre Freiheitsstrafe drohen dem Mann aus Oberbayern laut Staatsanwalt Pfeifer unter anderem wegen Anstiftung zum schweren sexuellen Missbrauch von Kindern. Für ihn ist es der erste Fall dieser Art.

Viele Jugendliche stellen freiwillig Nacktbilder ins Netz

Wenn deutsche Behörden Hinweise darauf haben, wo die Webcam auf der anderen Seite installiert ist, werden Kollegen im Ausland informiert. "Wiederholte sexuelle Ausbeutung ist für Kinder extrem schädlich", betonen die Fachleute von terre des hommes. Selbst wenn es keinen Körperkontakt gebe, verringere das nicht das psychologische Trauma.

Doch BKA-Mann Wenz macht auch deutlich: "Sie wären überrascht, wie viele Teenager freiwillig Nacktbilder ins Netz stellen." Im guten Glauben, ohne Unrechtsbewusstsein. Problematisch werde es, wenn die Jugendlichen dann damit erpresst werden. Daher sollten Eltern immer auch einen Blick auf die Netzaktivitäten ihrer Kinder haben. Marco Krefting, dpa

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