Kleinkind in Berlin an Masern gestorben
In einem Krankenhaus in Berlin ist ein Kleinkind an Masern gestorben. Der Tod des kleinen Jungen könnte die Diskussion um die Impfschutz-Pflicht weiter anheizen.
In Berlin ist ein Kleinkind an Masern gestorben. Der Junge im Alter von eineinhalb Jahren sei am 18. Februar in einem Krankenhaus der Infektionskrankheit erlegen, sagte Gesundheitssenator Mario Czaja (CDU) am Montag in Berlin. Wie sich das Kind angesteckt hat, ist noch nicht bekannt. Der Fall sei dem Landesamt für Soziales und Gesundheit anonym gemeldet worden.
In Berlin grassiert seit Oktober eine Masern-Welle. Derzeit gebe es etwas mehr als 500 Erkrankte, sagte Czaja. Der Tod des kleinen Jungen mache deutlich, dass es sich um eine schwerwiegende Erkrankung handele. Masern schwächen das Immunsystem und können bei Komplikationen zu schweren Infektionen wie Lungen- und Gehirnentzündungen führen.
Masern werden oft als Kinderkrankheit abgetan
Czaja forderte auch Erwachsene auf, ihren Impfschutz zu überprüfen. "Es gibt viele Impfgegner, die Masern als Kinderkrankheit abtun", kritisierte er. Bei Kindern gebe es in Berlin eine Impfquote von 95 Prozent.
Wegen des Masern-Ausbruchs blieb eine Sekundarschule in Berlin am Montag vorsorglich geschlossen. Grund für die Schließung der Sekundarschule im Ortsteil Lichtenrade sei ein schwerwiegender Verlauf der Infektionskrankheit bei einem Jugendlichen, sagte eine Sprecherin des Berliner Senats und bestätigte damit Medienberichte.
Der Schulleiter habe am Freitag von dem Fall erfahren und erst am Montag mit dem Gesundheitsamt Rücksprache halten können. Mitschüler und Lehrer des Jugendlichen müssten nun Impfbücher vorlegen. Am Dienstag soll die Schule den Angaben zufolge wieder öffnen. (AZ/dpa)
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