Klingonisch-Kurse für "Star Trek"-Fans
Der Saarländer Lieven Leo Litaer ist nicht nur großer "Star Trek"-Fan, er gibt sogar Klingonisch-Kurse. Die Sprache zu lernen sei durchaus machbar, meint ein Sprachwissenschaftler.
Rund 30 Menschen gibt es auf der Welt, die perfekt Klingonisch sprechen und dennoch hat es Tausende Fans. Denn die fiktive Sprache stammt aus den „Star- Trek“-Filmen. Wer die Sprache lernen möchte, sollte sich an Lieven Leo Litaer wenden. Der 36-jährige Saarländer gibt schon seit Jahren Klingonisch-Kurse. Nun hat er ein Lehrbuch für die Sprache verfasst.
Den gebürtigen Belgier packte die Liebe zu „Star Trek“ im Alter von elf Jahren. „Durch Zufall habe ich die erste Sequenz der allerersten Folge von ,Star Trek – The next Generation’ gesehen“, erzählt er. Vier Jahre später lernte er erste Grundlagen des Klingonischen, seit 2001 bietet er neben seiner hauptberuflichen Arbeit als Architekt Klingonisch-Sprachkurse an.
Mehrere Angebote zum Klingonisch-Lernen im Internet
Im Internet und auf dem Buchmarkt gibt es mehrere Angebote, die beim Klingonisch-Lernen helfen – dazu gehört ein Wörterbuch, Litaer hat es vor einigen Jahren überarbeitet. Sein neues Buch „Klingonisch für Einsteiger“ ist wie ein Lehrbuch mit zehn Lektionen aufgebaut, sagt der 36-Jährige. Geübt werden können Begrüßungen, es geht um Situationen in Restaurants oder auf einer Kneipentour. „Als Rahmenhandlung wird die Geschichte eines jungen Sternenflotten-Offiziers erzählt, der auf der klingonischen Heimatwelt Urlaub macht“, sagt Litaer. Im Herbst dieses Jahres soll das Buch auf den Markt kommen.
„Die Klingonen sind sehr direkt und reden nicht um den heißen Brei“, erklärt Litaer. Sie begrüßten sich mit „nugneH“ – „Was willst du?“ „Klingonisch darf man nicht zögerlich sprechen“, betont Litaer, „man muss es bellen.“
Klingonisch lernen sei durchaus machbar
Spaß an der Sprache haben vor allem „Star-Trek“-Fans – und Sprachwissenschaftler. Schließlich war es der US-Linguist Marc Okrand, der Klingonisch 1984 schuf. Litaer sagt, Klingonisch ähnele keiner anderen Sprache, klinge sehr ungewöhnlich. Cyril Brosch, Linguist an der Uni Leipzig ist anderer Meinung. „Da sind viele englische Strukturen vorhanden“, sagt er. „Ich weiß von zwei Fällen, wo Klingonisch didaktisch in der Linguistik verwendet wurde.“ Man könne damit sprachliche Phänomene anhand einer „coolen“ und in ihrer Form regelmäßigen Sprache zeigen. Die Sprache zu erlernen, hält er für durchaus machbar. Er sagt: „Für einen Europäer sollte Klingonisch nicht schwerer zu erlernen sein als Ungarisch oder Türkisch, mangels Unregelmäßigkeiten wahrscheinlich sogar einfacher.“ dpa
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