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Kölner "Tatort"
26.11.2018

„Tatort“-Rechtsmediziner Joe Bausch kehrt dem Knast den Rücken

Gefängnisarzt und Schauspieler Joe Bausch vor seinem Arbeitsplatz, der Justizvollzugsanstalt Werl bei Dortmund. Er wohnt gleich wenige Meter nebenan.
Foto: Bernd Thissen, dpa

Ganz Deutschland kennt ihn als Rechtsmediziner aus dem Kölner „Tatort“. Dabei ist Joe Bausch seit Jahrzehnten Gefängnisarzt in Werl. Ende November geht er in Pension.

Von seinem Küchenfenster aus blickt Joe Bausch auf mehr als sechs Meter hohe Mauern. Dahinter die Gebäude der Justizvollzugsanstalt Werl bei Dortmund – Bauschs Arbeitsplatz. „Mein Knast“, sagt er. Ende des Monats geht Deutschlands bekanntester Gefängnisarzt nach 32 Jahren in Pension.

Wobei: Bekannt ist Hermann Joseph Bausch-Hölterhoff nicht so sehr als Gefängnisarzt, schon gar nicht als der Leitende Regierungsmedizinaldirektor, der er qua Amt ist. Bausch ist für die meisten dieser Rechtsmediziner aus dem Kölner „Tatort“. Seit der 1997 gedrehten Folge „Manila“ gehört er zum Ensemble des Kult-Krimis. Als Dr. Joseph Roth. Wenn sonntags mal wieder eine Folge im Fernsehen läuft, sprechen ihn selbst Insassen in Werl montags darauf an.

Bausch kennt jeden Winkel der Justizvollzugsanstalt; sie ist eine der größten Deutschlands. Er führt gerne durch seinen Knast, alle paar Meter muss er eine Türe auf- und hinter sich absperren. 14 Türen sind es vom Gefängniseingang bis zu seinem Büro im „Gesundheitszentrum“. Sein täglicher Weg zur Arbeit. Seine Patienten sind Kinderschänder, Vergewaltiger, Mörder.

Laut Joe Bausch ist das Böse banal - auch er wurde schon bedroht

Kommt er an Insassen vorbei, grüßen sie ihn. Es ist auch schon vorgekommen, dass sie ihn um Autogramme für ihre Mütter gebeten haben. Zugleich wurde er beschimpft, angezeigt, bedroht. Einmal klingelte es an seiner Haustür: Ein Beerdigungsinstitut wollte seine sterblichen Überreste abholen. Vermutlich der Racheakt eines Insassen. „Ich hasse es, wenn man versucht, mir Angst zu machen“, sagt Bausch. Aber er lasse sich nicht einschüchtern. Und er sagt: Das Böse sei banal, ganz anders als im „Tatort“. „Menschen werden wegen 30 Euro umgebracht oder weil einer schlechte Laune hatte.“

In seinem Büro steckt er sich eine „American Spirit“ nach der anderen an und erklärt durch den Rauch hindurch, wie ein Gefängnis sein müsse – keine Verwahranstalt, sondern ein Ort, der Resozialisierung ermögliche. Es ist ein Thema, das ihm am Herzen liegt.

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Ende der 80er Jahre stieß er einen Wandel in der Anstaltsmedizin mit an: Von einer autoritären Knastmedizin hin zu einer ordentlichen Medizin im humanen Strafvollzug, sagt er. „Ich bin zwar der Anstaltsarzt, aber ich habe das immer so gehalten, als wäre das meine Praxis.“ Fragen zum „Tatort“ beantwortet der 65-Jährige, Vater einer Tochter, dagegen eher routiniert.

Joe Bausch hat kürzlich auch in Donauwörth sein neues Buch „Gangsterblues“ vorgestellt.
Foto: Fabian Kapfer

Was er jetzt machen wolle, ohne seinen Knast? Zumindest wird er kein typischer Pensionär sein. Bausch hat erst kürzlich wieder ein Buch veröffentlicht, „Gangsterblues: Harte Geschichten“. Wenn er zu Lesungen eingeladen ist, fährt er dafür auch stundenlang quer durch Deutschland. Kein Problem. Bausch wird weiter vor der Kamera stehen, auf Ärztekongressen sprechen. Die Pensionierung sei eine Art schleichende Entwöhnung für ihn: „Ich muss nicht mehr drei Dinge nebeneinander her machen, sondern nur noch zwei“, sagt er.

Schauspielerei oder Medizin? Joe Bausch will und kann beides!

Bausch wollte ursprünglich zum Theater, er, der „Bauernbub aus dem Westerwald“. Geboren in Ellar, Gemeinde Waldbrunn, Landkreis Limburg-Weilburg. Anfang der 80er Jahre – da studierte er bereits Medizin – war er eines der Gesichter des „Theaterpathologischen Instituts“, einer Gruppe, die mit freizügigen Stücken im Ruhrgebiet für Furore sorgte. Er schwärmt heute noch davon. Sein Engagement für das Theaterprojekt hätte ihn dabei fast die Anstellung im Strafvollzug gekostet: Der Chef des Justizkrankenhauses habe damals davon abgeraten, ihn einzustellen, erzählt Bausch: „Zu nah an der Klientel.“

Die Faszination, die schwierige Patienten auf ihn ausüben, überwog schließlich den Wunsch, in Theater- oder Filmrollen zu spielen. Später gelingt es ihm, beides miteinander zu verbinden, und man fragt sich, woher er immer die Zeit dafür nahm. „Es gibt einen Weg, den nur du gehen kannst! Frage nicht, wohin er dich führt, gehe ihn!“, sagte er mal in einem Interview. (mit dpa)

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