Helmpflicht auf E-Tretrollern? Nein, danke!
Mündige Bürger können selbst entscheiden, ob sie ihren Kopf auf einem E-Scooter schützen wollen. Zudem macht eine Helmpflicht die Idee hinter den Rollern zunichte.
Seit Tretroller mit Elektroantrieb vor etwas mehr als zwei Wochen in Deutschland zugelassen wurden, hat es bereits mehrere schwere Unfälle gegeben. Zeigt uns das, dass wir eine Helmpflicht auf E-Scootern brauchen?
Helmpflicht auf E-Scootern: Bürger können selbst über Kopfschutz entscheiden
Nein, tut es nicht - auch wenn sich zwei Drittel der Deutschen dafür aussprechen, wie eine repräsentative Umfrage für unsere Redaktion zeigt. In unserem Staat leben mündige Bürger. Sie können selbst entscheiden, ob und wie sie ihren Kopf im Straßenverkehr schützen wollen. Der Staat hat zwar für die Sicherheit seiner Bürger zu sorgen. Das heißt aber nicht, dass er entscheiden muss, was sie anzuziehen haben, wenn sie auf Tretrollern unterwegs sind. Die Pflicht des Staates ist hingegen, Radwege so auszubauen, dass alle Gefährte, die dort fahren, auch sicher unterwegs sind. Mit einer Helmpflicht entledigt sich die Politik dieser Verantwortung, getreu dem Motto: Schützt eure Köpfe selbst, dann sparen wir Geld.
Zu guter Letzt: Eine Helmpflicht auf E-Scootern würde das ganze Konzept zerstören. Die Idee dahinter ist doch die, dass Menschen zu den Rollern greifen, um die berühmte letzte Meile zurückzulegen. Wer macht das noch, wenn er dazu den ganzen Tag einen Helm mit sich herumtragen muss – oder, im Falle eines Leihrollers in der Großstadt, auch einen Leihhelm aufsetzen soll, den zuvor schon auf hundert anderen Köpfen saß?
Wir wollen wissen, was Sie denken: Die Augsburger Allgemeine arbeitet daher mit dem Meinungsforschungsinstitut Civey zusammen. Was es mit den repräsentativen Umfragen auf sich hat und warum Sie sich registrieren sollten, lesen Sie hier.
Die Diskussion ist geschlossen.
Als Tretroller ist so eine Konstruktion langsamer und sicher fordert keiner ein Helmpflicht dafür. Das Fahren mit Antrieb sollte man üben!
Ohne Meldungen zu Unfällen mit Kopfverletzungen könnte man auf Freiwilligkeit setzen. Aber die gibt es bereits und deshalb lieber Helm als Vorgabe: weil Verkehrssicherheit und Eigenschutz höher einzustufen ist als Konzepte.
Scheitert ein Konzept? Dann war es kein gutes.
>> Die Idee dahinter ist doch die, dass Menschen zu den Rollern greifen, um die berühmte letzte Meile zurückzulegen. <<
Die letzte Meile ist in Großstädten der Hinweis auf miserablen ÖPNV. Die Illusion, dass die Menschen erst für schlechte Netzdeckung ein Ticket kaufen und dann noch einem privaten Betreiber den letzten Euro für die letzte Meile geben.
Beim Auto ist die letzte Meile nur die Garantie dafür, dass man in urbanem Gebiet auch wirklich so weit mit dem Auto fährt wie nur irgendwie möglich.
Ich finde diese Ideen total blödsinnig.
>> In unserem Staat leben mündige Bürger. Sie können selbst entscheiden, ob und wie sie ihren Kopf im Straßenverkehr schützen wollen. <<
Mit solchen Argumenten kann man auch gegen die Gurtpflicht zu Felde ziehen.
Wenn diese Menschen den Chirurgen auch selbst bezahlen kein Problem; aber dann kommt wieder die Sozialisierung (verklärend Solidarität genannt) die für Genesung sorgen soll.