Kostüm-Verbot löst Empörung in sozialen Netzwerken aus
Eine Kita in Hamburg hatte Indianer- und Scheichkostüme verboten. Die Reaktionen in den sozialen Netzwerken ließen nicht lange auf sich warten.
In den sozialen Netzwerken wird heftig diskutiert, zahlreiche Medien aus ganz Deutschland berichten darüber: Eine Kita in Hamburg hatte Kindern im Fasching verboten, bestimmte Kostüme anzuziehen. Unter anderem durften sie sich nicht als Indianer oder Scheichs verkleiden. Die Kita-Leitung wollte sich damit für vorurteilsfreie Verkleidungen einsetzen. In einem Schreiben an die Eltern hieß es: "Wir achten im Kita-Alltag sehr auf eine kultursensible, diskriminierungsfreie und vorurteilsbewusste Erziehung." Das solle sich auch im Fasching nicht ändern.
Im Fasching als Indianer oder Scheich verkleiden? Das findet nicht jeder gut
Mit dem Vorgehen stieß die Kita-Leitung allerdings auf Unverständnis. Vor allem in sozialen Netzwerken wie Facebook und Twitter wird seitdem unter dem Hashtag #Indianer rege diskutiert. Viele Nutzer sind der Meinung, das Kostüm-Verbot gehe zu weit. Die einen sind der Meinung, hier werde Kindern eine politische Ideologie aufgedrängt, die anderen finden, politische Korrektheit habe im Fasching nichts verloren.
Auch immer mehr Politiker melden sich zu Wort. So sagte der Hamburger CDU-Bundestagsabgeordnete Marcus Weinberg der Bild: „Den Kindern geht es beim Verkleiden doch um Spaß und Kreativität. Und gerade sie sind dabei vorurteilsfrei und unverkrampft."
"Indianer-Debatte": Eine Politikerin würde ihre Kinder aus der Kita herausnehmen
Auch der Grünen-Politiker Cem Özdemir meldete sich mit deutlichen Worten via Twitter zu Wort und kritisierte die Debatte an sich. Diese habe nicht mit Muslimen zu tun. Das hatten zuvor viele Twitter-Nutzer immer wieder behauptet.
Andere Politiker empören sich umso mehr. Die Düsseldorfer CDU-Abgeordnete Sylvia Pantel sagte auf Anfrage der Bild: "Ich hoff, dass die Eltern sich nicht derartig bevormunden lassen und dies nicht mit sich machen lassen. Ich würde meine Kinder aus einem solchen Kindergarten herausnehmen." (AZ)
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