Kreisverkehr vor Knuts Gehege
(fene/dpa). Knut ist der Osterstar. Vor dem Gehege des knuffigen Eisbären-Babys drängeln sich die Knut-Kucker reihenweise. Die Lösung für den Stau ist ein Besucher-Kreisverkehr. Die schönsten Bilder vom knuffigen KnutSchnappschüsse aus der Serie "Mensch und TierBrunos Brüder: Bärenalarm in BayernAus Löwenbaby Tone wird Filmstar Alvin
Berlin (fene/dpa) - Knut ist der Osterstar. Vor dem Gehege des knuffigen Eisbären-Babys drängeln sich die Knut-Kucker reihenweise. Allein seit Gründonnerstag waren 75.000 Fans im Berliner Zoo. Die Lösung für den Stau ist ein Besucher-Kreisverkehr.
Der vier Monate alte und jetzt schon 12,5 Kilo schwere Nachwuchs-Star erfüllte alle Erwartungen und tollte mit seinem Ziehvater Thomas Dörflein und seinen Lieblingsspielzeugen herum.
Vor der Anlage verteidigte indessen Zoologe Heiner Klös den Umgang mit Knut gegen Kritik des Nürtinger Tierrechtlers Frank Albrecht. Dieser hatte von "heuchlerischer Gaffgier und doppelmoralischer Tierliebe" gesprochen und dem Zoo am Donnerstag "extreme Tierquälerei" vorgeworfen. Anlass der Kritik war die Entscheidung des Zoos, Tierpfleger Thomas Dörflein nach 118 Tagen Dauerbetreuung von Knut Anfang der Osterwoche einige freie Tage zu gewähren.
Dörflein hatte das am 5. Dezember vergangenen Jahres geborene Jungtier nach 44 Tagen im Brutkasten viele Wochen lang rund um die Uhr betreut und von Hand aufgezogen. Die jetzige vorübergehende Trennung ist aus Sicht Albrechts "zu früh, zu extrem und total unnatürlich". In der Natur kommt es erst nach zwei Jahren zur Trennung vom Muttertier.
Nach Einschätzung von Klös hat Knut jedoch "keinerlei Besorgnis erregende Auffälligkeiten gezeigt", als Dörflein nicht bei ihm war. "Er hat ihn gesucht, etwa, wie jedes Kind am ersten Tag in der Schule Kullertränchen fließen lässt." Laut Klös ist dafür gesorgt worden, dass Ziehvater Dörflein im Notfall "jederzeit binnen weniger Minuten bei dem Tier gewesen wäre".
Von all den Diskussionen zeigte sich Knut am Freitag ebenso unbeeindruckt wie von den Bewegungen und dem Lärm der Massen vor dem Gehege. Auch die Nachbarschaft der neugierigen und unruhig schnuppernden weißen Wölfe brachte das Eisbären-Baby nicht von dem ab, was es am liebsten tut: mit einer Gummihantel, einem Fußball, einem braunen Plüschbären, einer Art Kartoffelsack spielen und mit großem Vergnügen im Wasserbecken plantschen.
Aus allen Teilen Deutschlands hatten sich Knut-Fans teils in Sonderbussen auf den Weg nach Berlin gemacht. Seit Knuts Weltpremiere vor gut zwei Wochen sind etwa 250.000 Menschen zusätzlich in den Berliner Zoo zum neuen Volkssport "Knut gucken" gekommen. Auch der Handel mit Knut-Souvenirs boomt.
Am Donnerstag waren mehrere tausend DVD des Senders RBB mit den schönsten Bildern aus Knuts Kinderstube nach wenigen Stunden ausverkauft. Über Nacht wurde massenhaft nachgeliefert. Besten Absatz fanden auch wieder die Plüsch-Knuts in mehreren Größen und T-Shirts mit der Aufschrift "Mir geht's Knut".
Bewährt hat sich der neue "Kreisverkehr" für das Publikum am dicht umlagerten Bärenfelsen. Nach etwa 15 Minuten müssen die Menschen Platz machen für Nachrücker und vor allem für Scharen von Kindern, die ihrem Knut natürlich besonders nahe sein wollen. Für diejenigen, die keine Sicht auf den jungen Eisbären haben, spielt Tierpfleger Raimon Opitz Reporter und schildert den Leuten über Mikrofon Knuts neue Streiche.
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