Langzeitfolgen und Neuansteckungen: Die Ebola-Epidemie ist noch nicht vorbei
Vor über einem Jahr ist die Ebola-Epidemie in Westafrika ausgebrochen. Guinea, Liberia und Sierra Leone wollen das gefährliche Ebola-Virus bis Mitte April endgültig stoppen.
Die Ebola-Epidemie hat in den drei am schlimmsten betroffenen Ländern Liberia, Sierra Leone und Guinea 23.200 Menschen erkranken lassen. Über 9.300 der Erkrankten sind an Ebola gestorben. Jetzt wollen die drei Länder Westafrikas das Virus bis Mitte April besiegen. Die Ärzte ohne Grenzen (MSF) waren von Anfang an vor Ort. Bei einer Diskussionsrunde in Kalifornien geht auch die Hilfsorganisation der Frage nach, welches Ausmaß die Seuche hat und hatte.
Der weltgrößte Wissenschaftsverband AAAS (American Association for the Advancement of Science) hat in San Jose, Kalifornien, eine Konferenz abgehalten. Iza Ciglenecki, Projektleiterin der Ärzte ohne Grenzen, berichtete in einer Diskussionsrunde von ihren Erfahrungen mit Ebola in Westafrika. Die AAAS-Konferenz sollte vor allem dazu dienen, die Ebola-Epidemie so zu analysieren, dass ähnliche Situationen in Zukunft vermieden werden können. Denn alle sind sich einig: "Das war die bei weitem größte und schwierigste Ebola-Epidemie, die wir je beobachtet haben", wie WHO-Generalsekretär Keiji Fukuda erklärte.
Niemand war auf Ebola vorbereitet
Eine umfassende Fehleranalyse stehe zwar noch aus, so Fukuda. Doch sicher sei, dass die betroffenen Länder selbst nicht schnell genug angemessen auf die Ebola-Ausbreitung reagiert haben. Auch die internationale Gemeinschaft sei nicht "angemessen vorbereitet" gewesen. Der US-Immunbiologe Anthony Fauci mahnte, dass weiter an Impfstoffen geforscht werden müsse. Zudem müssten die Ebola-Helfer in Afrika bleiben, bis dort eine solide Infrastruktur herrsche.
Auch wenn die betroffenen Länder Sierra Leone, Guinea und Liberia ein Ende der Ebola-Epidemie bis Mitte April planen - noch ist die Seuche nicht besiegt. Noch immer stecken sich Menschen mit Ebola an. Es sei noch ein weiter Weg, warnte Ciglenecki. Auf der AAAS-Konferenz mochte niemand eine Prognose wagen, wann das Ende der Epidemie erreicht sein könnte. Die Ärzte ohne Grenzen sorgen sich außerdem um Langzeitfolgen. Dazu können Schmerzen, Erblindung, Stigmatisierung und psychische Probleme gehören. dpa/sh
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