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  3. Michael Jackson: "Leaving Neverland" - eine Doku, die verstört

Michael Jackson
07.04.2019

"Leaving Neverland" - eine Doku, die verstört

Unschuldig? Schuldig? Was ist Lüge, was Wahrheit? Die Doku über den 2009 gestorbenen Michael Jackson hat weltweit Diskussionen ausgelöst. Auch in München am Jackson-Denkmal.
Foto: Sina Schuldt, dpa

Am Samstag lief „Leaving Neverland“ auf ProSieben. Und wieder wird diskutiert: Ist Popstar Michael Jackson ein Kinderschänder? Was die Doku zeigte und was nicht.

Die Doku „Leaving Neverland“ ist am Samstag, rund einen Monat nach ihrer Ausstrahlung im US-Fernsehen, auch in Deutschland zu sehen gewesen. Und was da zu sehen war, wirkte auf Zuschauer verstörend. James Safechuck und Wade Robson erzählen in ihr von ihrer Kindheit – bei beiden ist sie eng verwoben mit Michael Jackson. Der Popstar habe sie über Jahre hinweg sexuell missbraucht, sagen die heute 41- und 36-Jährigen. „In Paris hat er mir gezeigt, wie man masturbiert“, sagt etwa Safechuck. Damals sei er zehn Jahre alt gewesen. Sie sprechen auch von Oralsex, von Zungenküssen, von anderen Sexpraktiken. Ihre Schilderungen sind detailliert – jedoch nicht belegt.

Es ist der Hauptkritikpunkt an der Doku, deren Ausstrahlung ProSieben -Chefredakteur Stefan Vaupel so verteidigte: „Kirche, Künstler und andere haben sich in den vergangenen Jahren immer wieder das Schweigen ihrer Opfer erkauft. Deshalb zeigen wir ‚Leaving Neverland‘ auf ProSieben.“

Dokumentation über Michael Jackson ist umstritten

Immer wieder gab es Pädophilie-Vorwürfe gegen Michael Jackson, den 2009 gestorbenen „King of Pop“. Verurteilt wurde er jedoch nicht. Vor Gericht haben Safechuck und Robson ihn sogar unterstützt, als andere ihm schwere Vorwürfe machten. Wie glaubwürdig können die beiden sein? Dass der Film einseitig sei, räumt Regisseur Dan Reed jedenfalls ein. „Es ist kein Film über Michael. Der Film ist ein Bericht über sexuellen Missbrauch“, sagt er. Reed lässt nur die angeblichen Opfer und ihre Familien zu Wort kommen. Daher hat der deutsche Privatsender ProSieben vor der Ausstrahlung am Samstag zur Hauptsendezeit eine eigene einstündige Dokumentation gezeigt. Sie sollte einen Gegenpol darstellen.

Jacksons Brüder verteidigen ihn darin. Und eine Psychologin erklärt, woher sein – mindestens ungewöhnliches – Verhältnis zu Kindern kommen könnte. Dass sich Jackson gerne mit Kindern umgab, ihre Familien auf sein Anwesen, die „Neverland Ranch“, holte und Kinder sogar in seinem Bett schliefen, gilt als gesichert. Für Letzteres rechtfertigte er sich selbst zu Lebzeiten: Mit Sexualität habe das nichts zu tun.

Womit aber dann? Dass er mit Drill erzogen wurde, sagt die Psychologin in der ProSieben-Doku: Sein Vater habe die Musik der „The Jackson Five“, jener Erfolgsband Michaels und seiner Brüder, perfektionieren wollen. In Interviews bestätigte Jackson, sein Vater habe sie brutal misshandelt. Weil er in seiner Kindheit keine gleichaltrigen Freunde hatte, könnte er als Erwachsener also versucht haben, das nachzuholen. So die Psychologin.

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„Leaving Neverland“ hinterlässt einen anderen Eindruck. Safechuck traf Jackson demnach beim Dreh einer Pepsi-Werbung, Robson nach einem Tanzwettbewerb bei einem Jackson-Konzert. Beide schildern, wie der Star sie und ihre Familien dann eingelullt habe – mit seiner Berühmtheit, seinem Reichtum und seiner berechnenden Persönlichkeit. Doch einiges scheint ungereimt: Wie konnten die Mütter zulassen, dass ihre Söhne im Bett eines Fremden schlafen? Wieso haben Safechuck und Robson Jackson vor Gericht unterstützt – Robson sogar wiederholt? Und warum haben sie so lange geschwiegen?

Der Film beantwortet das in beiden Fällen ähnlich: Zwei Kinder, ihre Familien und besonders ihre Mütter seien geblendet gewesen von der Lichtgestalt Jackson. Beide Mütter geben an, niemals an seiner Person gezweifelt zu haben – bis sich ihre Söhne ihnen anvertraut hätten. Und die angeblichen Opfer erzählen, ihnen sei nicht bewusst gewesen, missbraucht worden zu sein – sie hätten die sexuellen Handlungen als normal empfunden und Jackson tatsächlich „geliebt“.

Jackson-Fans protestieren in München gegen Ausstrahlung von "Leaving Neverland"

Im zweiten Teil der Dokumentation tauchen ihre heutigen Ehefrauen auf. Sie schildern die Folgen des angeblichen Missbrauchs, unter denen ihre Männer noch heute litten. Robson arbeitete als Choreograf unter anderem für Britney Spears, Safechuck ist Leiter der Innovationsabteilung einer großen Internetagentur. Jackson-Fans vermuten in den Aussagen von Safechuck und Robson Lügen, um an Jacksons Nachlass zu kommen. Der „King of Pop“ könne sich zudem nicht mehr gegen die Vorwürfe verteidigen.

Am Samstag protestierten dutzende Fans vor der ProSieben-Zentrale in Unterföhring bei München. Rund 30 zogen in die Münchner Innenstadt zum Michael-Jackson-Denkmal vor dem Bayerischen Hof weiter. „Uns geht es vor allem darum, dass anders als im Film auch eine andere Seite gehört wird – eine, die sicher ist, dass Michael Jackson unschuldig ist“, sagte eine Frau. Der Ärger über „Leaving Neverland“ ist groß, befeuert wird er von Fehlern, die in der Doku vorkommen. So sagte Jackson-Biograf Mike Smallcombe, dass Safechucks Aussage, Jackson habe ihn in einem Bahnhof seines Anwesens missbraucht, nicht stimmen könne. Der Bahnhof sei erst später gebaut worden. Regisseur Dan Reed räumte den Fehler ein. Smallcombe bezichtigte auch Robson der Lüge. Dieser sagt im Film, seine Familie habe ihn auf der Neverland Ranch bei Jackson gelassen, als sie einen Ausflug in den Grand Canyon unternahm. Smallcombe verwies auf zwei Dokumente, die belegen sollen, dass Robsons Mutter vor Gericht ausgesagt habe, die „gesamte Familie“ sei in den Grand Canyon gefahren. Was ist also wahr, was gelogen?

Fest steht nur: „Leaving Neverland“ sahen weitaus weniger Menschen als erwartet. Die Doku hatte mit 1,19 Millionen Zuschauern einen Marktanteil von 4,9 Prozent. Im Vergleich: 5,61 Millionen Menschen (19,5 Prozent) sahen zur selben Zeit „Kommissarin Lucas“ im ZDF. Während der Ausstrahlung von „Leaving Neverland“ war das Hilfetelefon des „Unabhängigen Beauftragten für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs“ geschaltet. Normalerweise sind dort nur unter der Woche Ansprechpartner für Opfer sexueller Gewalt, ihre Angehörigen oder Menschen, die einen Verdacht haben, erreichbar.

Das Thema Michael Jackson polarisiert auch in unserer Redaktion. Lesen Sie hier den Kommentar "Trotz Missbrauchsvorwürfen: Michael Jacksons Musik gehört ins Radio!" sowie "Missbrauchs-Vorwürfe: Goodbye forever, Michael Jackson!"

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