Makatsch: "MeToo"-Debatte hat etwas von "Meinungsdiktatur"
Die "Pubertier"-Darstellerin Heike Makatsch kritisiert die "Meinungsdiktatur" in der "#MeToo"-Diskussion. Differenzierte Gedanken zu dem Thema seien nicht gerne gesehen, sagt sie.
Die Schauspielerin Heike Makatsch hält die #MeToo-Debatte für zu aufgeheizt. "Es kommt mir so vor, dass gerade jeder differenziertere Gedanke zum Thema, der vielleicht auch mal eine Ambivalenz benennt oder sogar eine Lanze bricht für die Gegenseite, so an den Pranger gestellt wird, dass es fast schon etwas von einer Meinungsdiktatur hat", sagte Makatsch der Süddeutschen Zeitung am Donnerstag.
Weinstein "nicht stellvertretend für Männer in einer Machtposition"
Der US-Produzent Harvey Weinstein und der deutsche Regisseur Dieter Wedel seien "nicht typisch oder stellvertretend für Männer in einer Machtposition". Weinstein sei offenbar vielmehr "ein Serienvergewaltiger, ein Psychopath". "Im Kern der Sache geht es aber um etwas viel Größeres - es geht um die Ausnutzung von Machtverhältnissen", sagte Makatsch.
Weinstein wird von mehr als hundert Frauen, darunter Stars wie Gwyneth Paltrow und Salma Hayek, vorgeworfen, sie sexuell belästigt oder sogar vergewaltigt zu haben. Wedel sieht sich seit Jahresbeginn Missbrauchsvorwürfen ausgesetzt, die von mehreren Schauspielerinnen erhoben werden. Er wies diese Vorwürfe per eidesstattlicher Erklärung zurück. (afp)
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