Maria Reiche erforschte die Nazca-Linien
Das heutige Google Doodle feiert Maria Reiche. Der Mathematikerin haben wir die Erforschung der Nazca-Linien in Peru zu verdanken.
Maria Reiche war eine große Mathematikerin und Forscherin - auch für Google. Der Internet-Gigant ehrt die Deutsche heute mit einem Google Doodle. Die Dresdnerin hätte ihren 115. Geburtstag gefeiert.
Linien begeisterten Maria Reiche mehr als Zahlen. Genauer gesagt, die Nazca-Linien in Peru. Jahrzehntelang erforschte sie die riesigen Kunstwerke in der peruanischen Wüste. Selbst im hohen Alter widmete sich Maria ihrer Lebensaufgabe. Bis sie am 8. Juni 1998 in der peruanischen Hauptstadt Lima starb.
Google Doodle zu Ehren von Maria Reiche
Das heutige Doodle ist animiert und zeigt Maria Reiche bei ihrer bedeutenden Arbeit. Sie sitzt auf einem Stuhl in der Wüste, umgeben ist sie von einigen Nazca-Bildern. Zu sehen sind beispielsweise Motive einer Spinne, eines Affen und eines Gekkos. Das Doodle hat sich einige der berühmtesten Scharrbilder herausgepickt. Wenn man genauer hinschaut, erkennt man auch das Google-Logo, dessen grobe Umrandungen sich gut erkennen lassen.
Es fehlt eigentlich nur der "Kolibri", eine der bekanntesten Zeichnungen auf peruanischem Boden. Die Nazca-Linien sind von so großer Bedeutung, weil die Bilder zwischen zehn und mehrere hundert Meter groß sind. Indianer der Nazca-Kultur haben sie zwischen 800 und 600 vor Christus höchstwahrscheinlich im Rahmen von Fruchtbarkeitsritualen in den Boden gescharrt. Entdeckt wurden die Nazca-Linien erst 1924, als die ersten kommerziellen Fluglinien die peruanische Wüste überflogen. Insgesamt über 1500 Motive finden sich heute bei Nazca und Palpa.
Das Schicksal führte Maria Reiche zu den Nazca-Linien
Maria Reiche wurde am 15. Mai 1903 in Dresden geboren. Sie studierte Mathematik, Physik und Geographie und beendete ihr Studium 1928 mit dem Staatsexamen. 1932 führte sie das Schicksal nach Peru. Maria heuerte als Hauslehrerin beim deutschen Konsul in Cuzco an. 1937 bekam sie einen Job im Nationalmuseum in Lima und zog in die Hauptstadt. 1939 erzählte der US-amerikanischen Wissenschaftler Paul Kosok Maria Reiche von den Nazca-Linien. Zuerst unterstützte die Dresdnerin ihren Kollegen bei den Vermessungen. 1946 setzte sie alleine und ohne Hilfe ihre Forschungen fort.
Maria Reiche vermaß Nazca-Linien auf einer Fläche von 150 Quadratkilometern
Guille Comin hat das heutige Google Doodle entworfen. Wobei Google zugibt, mit der Darstellung Maria Reiche nicht ganz gerecht zu werden. Beim Betrachter könnte der Eindruck entstehen, die Dame wäre nur herumgesessen und hätte beobachtet. Dem war ganz und gar nicht so. Maria Reiche durchstreifte jahrelang alleine ein gewaltiges Gebiet. Sie vermaß die riesigen Scharrbilder nur mit einem Sextant und Kompass. Ihr mathematisches Wissen kam ihr bei der Arbeit zugute. Im Zeitraum von wenigen Jahren erfasste sie - zu Fuß wohlgemerkt - eine Fläche von 150 Quadratkilometern.
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