Masern-Fälle in den USA auf höchstem Stand seit 27 Jahren
Fast 1000 Masern-Fälle gab es seit Anfang 2019 in den USA. Setzt sich dieser Trend fort, könnte die USA ihren Status als "masernfreies Land" verlieren.
Die Zahl der Masern-Fälle in den USA hat einen neuen Höchststand erreicht. Seit Anfang des Jahres hat es laut der Gesundheitsbehörde CDC bereits 971 Masern-Erkrankungen gegeben. Damit steigt die Zahl auf den höchsten Stand seit 1992. Die Konsequenzen dieses Trends könnten für das Land weitreichend sein. "Wenn diese Ausbrüche sich im Sommer und Herbst fortsetzen, könnten die Vereinigten Staaten ihren Status als masernfreies Land verlieren", schrieb die CDC auf ihrer Website.
Noch vor wenigen Jahren - im Jahr 2000 - galt die Krankheit in den USA als besiegt. Doch danach brach sie wieder aus. 2018 gab es laut CDC 372 Masern-Fälle. Diese Zahl hat sich in der ersten Hälfte dieses Jahres mehr als verdoppelt. Inzwischen seien die Masern in 26 der insgesamt 50 Bundesstaaten registriert worden, so die Behörde.
Masern-Fälle in den USA steigen weiter an
Anders als in den Vereinigten Staaten wurden die Masern in Deutschland nie vollständig ausgerottet. Bislang wurden bundesweit in diesem Jahr 391 Fälle gemeldet - obwohl in Deutschland nur ein Viertel so viele Menschen leben wie in den USA. Die Masern-Zahlen schwanken in Deutschland von Jahr zu Jahr stark.
Angesichts der steigenden Zahl an Erkrankungen in den USA hat die dortige Gesundheitsbehörde die Bevölkerung erneut dazu aufgerufen, sich impfen zu lassen. Falsche Informationen bezüglich Impfungen würden dazu führen, dass Eltern ihre Kinder verspätet oder gar nicht impfen lassen. "Nochmals will ich Eltern versichern, dass Impfstoffe sicher sind und nicht zu Autismus führen", sagte der Direktor des CDC, Robert Redfield.
Impflicht und Aufklärung im Kampf gegen Masern
Auch in Deutschland wird über Maßnahmen diskutiert, wie die Impfquote verbessert werden kann. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) will in diesem Zusammenhang verpflichtende Masern-Impfungen für Kita- und Schulkinder einführen. Wer sein Kind nicht impfen lässt, dem drohen bis zu 2500 Euro Geldstrafe oder einen Ausschluss vom Kita-Besuch. Die Impfpflicht soll ab 1. März 2020 gelten, wie aus einem Gesetzentwurf hervorgeht. (AZ, dpa)
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