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Medizin
22.11.2020

Sieben falsche Vorurteile über Menschen mit Depression

Laut Zahlen der Stiftung Deutsche Depressionshilfe sind in Deutschland mehr als fünf Millionen Menschen depressiv erkrankt.
Foto: Nicolas Armer, dpa (Symbolbild)

Trotz viel Aufklärungsarbeit über psychische Erkrankungen halten sich nach wie vor falsche Annahmen über Menschen, die an einer Depression leiden.

Traurig, müde, antriebslos. Solche Gemütszustände verbinden viele Menschen nach wie vor mit einer Depression. Doch kaum eine Krankheit ist mit so vielen Irrtümern, Mythen und Vorurteilen behaftet wie das depressive Kranksein, sagt Dr. Marc Risch. Er ist Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie und Chefarzt des Clinicum Alpinum in Liechtenstein. "Die Depression ist eine unsichtbare Krankheit, die weder durch Blutwerte noch mit Röntgenbildern diagnostiziert werden kann", erklärt er. "Es ist eine Krankheit, für die sich die Betroffenen oft schämen und sich dann hinter einer Maske verstecken." Doch was sind die größten Irrtümer und Mythen? Psychiater Risch klärt hier über sieben Vorurteile auf:

1. "Nur schwache Menschen bekommen eine Depression"

Eines der größten Probleme ist laut Risch, dass eine Depression oft nicht als schwere, nicht direkt sichtbare Erkrankung der Seele, sondern als Schwäche im Kontext der Leistungsgesellschaft eingeordnet wird. "Jeder, der mit einem Gips oder einer Krücke durch die Gegend humpelt wird, als ,Kranker' ernstgenommen, bekommt sogar Zuspruch – Gips und Krücken haben etwas ,Heldenhaftes', die Depression weniger." Oft höre man, dass nur schwache beziehungsweise labile Personen eine Depression bekommen könnten. "Dem ist vehement zu widersprechen. Eine Depression kann uns alle treffen und zwar zu jeder Zeit." Auch erfolgreiche, aktive, selbstbewusste oder optimistische Menschen seien nicht davor geschützt. Denn: "Die emotionalen Achillesfersen sind individuell sehr unterschiedlich."

Marc Risch ist Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie und Chefarzt des Clinicum Alpinum in Liechtenstein.
Foto: Clinicum Alpinum

2. "Depression hat etwas mit dem Charakter zu tun"

"Wer depressiv ist, reißt sich nicht genug zusammen und ist ein Weichei." Auch diese Aussage hat Mediziner Risch im Zusammenhang mit Depressionen schon häufiger gehört. Es gehe dabei häufig um das Vorurteil einer Art charakterlichen Schwäche. Doch der Facharzt betont: "Traurig sein, sich nicht aufraffen können – seien wir ehrlich, diese Gefühle haben wir alle hin und wieder. Eine Depression ist aber weit mehr als ein vorübergehendes Stimmungstief."

3. "Lach doch mal wieder, dann geht es dir besser"

In diesem Zusammenhang will Risch auch Folgendes betonen: Depressive Menschen könnten sich auch nicht "einfach mal zusammenreißen" oder "positiv denken" oder "auf Aufforderung hin lachen". Denn die Erkrankung mit ihren Symptomen beeinträchtige die Bewältigung des Alltags. "Gut gemeinte Ratschläge wie ,Kopf hoch' oder ,Das wird schon wieder' sind nicht hilfreich, sondern Schläge und keine Ratschläge."

4. "Die Depression tritt vor allem im Herbst auf"

Laut Risch gibt es auch immer noch die weit verbreitete Annahme, Depressionen seien keine richtige Erkrankung und wenn dann würde diese vor allem im Herbst auftreten. "Diese Haltung kann nur von Menschen kommen, die keine Ahnung haben. Denn der Depression ist die Jahreszeit so ziemlich wurst." Risch betont außerdem, dass nicht nur Außenstehende so denken, sondern oft auch Depressive selbst häufig diesem Irrtum unterliegen. Viele könnten es nicht fassen und würden sagen: "Ich hab doch alles, es müsste mir gut gehen, die Sonne scheint, und doch... woher kommt diese leere Schwere?"

5. "Wer depressiv ist, ist ein Simulant"

Oft berichten depressive Patienten, wie Psychiater Risch erklärt, sie hätten das Gefühl, dass ihre Krankheit etwas Peinliches, Unangebrachtes sei und dass ihr Umfeld sie als Versager oder Simulant sehe. Sie würden sich deshalb zunehmend zurückziehen und ihre Aktivitäten noch mehr einschränken. "Dies wiederum verringert ihren Selbstwert und nimmt ihnen die Zuversicht, die Krankheit erfolgreich behandeln zu können. Es ist eine Art Teufelskreis oder Abwärtsspirale." Denn Stigmatisierung hindert viele Betroffene daran, sich rechtzeitig professionelle und medizinische Unterstützung zu holen.

6. "Antidepressiva machen abhängig"

Auch im Bereich der Therapiemöglichkeiten halten sich laut Mediziner Risch hartnäckige Vorurteile. Zum Beispiel: Antidepressiva machen abhängig. Hier will der Facharzt aufklären: "Antidepressiva machen, im Vergleich zu einigen Schlaf- oder Beruhigungsmitteln, nicht abhängig. Sie wirken auf Funktionsabläufe im Gehirn, die bei der Depression etwas Unterstützung benötigen." Antidepressiva wirken jedoch nicht sofort nach der Einnahme.

7. "Nach einer Behandlung ist wieder alles beim Alten"

Ein weiterer Irrtum ist die Vorstellung beziehungsweise der Wunsch, dass nach einer zwei- bis dreiwöchigen Behandlung alles wieder in Ordnung ist. Marc Risch sagt dazu: "Die Betroffenen merken erst nach zwei bis vier Wochen eine Verbesserung. Daher sind Antidepressiva auch nicht für den kurzfristigen Einsatz, sondern meist für die Einnahme während mehrerer Monate gedacht – vergleichbar einer Krücke nach einer schweren orthopädischen Operation." Genau dieses lange Zeitfenster bräuchte es deshalb auch für eine nachhaltige Genesung. "Wir wissen aus zahlreichen Studien und aus der Praxis, dass die moderne Behandlung der Depression sehr gut wirken kann." Diese könne aus einer Art Dreiklang bestehen: aus sprachbezogenen Psychotherapieverfahren, ästhetischen Therapien (Kunst, Klang) und Kreativ- und Bewegungstherapien sowie dem vorübergehenden Einsatz klug gewählter Psychopharmaka. "Mit einer raschen Behandlungsaufnahme und individualisierten Therapie können mehr als zwei Drittel der Betroffenen nachhaltig genesen."

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