Menschen ketten sich auf Castor-Strecke an die Gleise
Sitzblockade der Atomkraftgegner: Die Bahnstrecke für den Castor-Transport mit hochradioaktivem Atommüll ist von Aktivisten blockiert worden.
Nach Angaben der Polizei ketteten sich in Hitzacker am Sonntagmorgen vier Menschen, drei Männer und eine Frau, mit einer Betonpyramide an die Gleise.
Die Einsatzkräfte der Polizei waren währenddessen noch in Vastorf bei Lüneburg damit beschäftigt, eine vorherige Blockade von vier Castor-Gegnern zu beenden. Auch hier hatten sich die Aktivisten selbst an die Schienen gekettet.
Polizei nimmt 1300 Aktivisten in Gewahrsam
Eine Gleisblockade von tausenden Atomkraftgegnern beendete die Polizei am frühen Sonntagmorgen in Harlingen bei Hitzacker weitgehend friedlich. Nach Polizeiangaben befanden sich am Sonntagmorgen 1300 Menschen in Außengewahrsam neben der besetzten Bahnstrecke.
Sie würden nach Lüchow gebracht, um in der dortigen Gefangenensammelstelle einem Richter vorgeführt zu werden. Dieser soll über die Dauer des Gewahrsams entscheiden. Aktivisten kritisierten das Fehlen von Decken in dem unter freiem Himmel eingerichteten Außengewahrsam. Sie bezeichneten das Festhalten in dem Polizeikessel als illegal und kündigten rechtliche Schritte an.
Weiterfahrt nach Gorleben verzögert sich
Dadurch dürfte sich die Weiterfahrt des Castor-Zuges deutlich verzögern. Am Samstagabend hatte der Zug in Maschen bei Hamburg Halt gemacht. Nach Angaben der Blockierer stand er dort am Sonntagvormittag immer noch.
Zunächst muss der Zug mit den elf Castor-Behältern nach Lüneburg fahren, um von dort aus über eine 60 Kilometer lange eingleisige Schienenstrecke nach Dannenberg zu fahren. In Dannenberg werden die Castoren auf Lastwagen umgeladen, welche die Behälter über die letzten 19 Kilometer auf der Straße zum Zwischenlager Gorleben bringen sollen.
Die Gegner des Castor-Transports haben auch für den Straßenabschnitt Blockaden angekündigt. afp/AZ
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