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02.09.2009

Michael Jackson - für immer "King of Pop"

Michael Jackson - für immer «King of Pop»
Foto: DPA

Hamburg (dpa) - Wenn Michael Jackson an diesem Donnerstag in den USA beigesetzt wird, dann ist der Popstar endgültig von der Welt(bühne) abgetreten. Es dürfte langsam ruhiger werden im Fernsehen, in den Zeitungen, im Internet.

In all der Aufregung um den unerwarteten Tod der schillernden Persönlichkeit Jackson, im Strudel der Spekulationen um Medikamentenmissbrauch und Vergiftung, das Erbe, das Sorgerecht für die Kinder, ging eines in den vergangenen Wochen häufig unter: Die bahnbrechende und Jahrzehnte überdauernde Musik, die er der Welt hinterlassen hat. Dazu seine schier übermenschliche tänzerisch-choreographische Präzision, Brillanz und Innovationskraft.

Eine Selbstbeobachtung

Als Zwölfjährige übten wir 1983 vor dem Spiegel im elterlichen Schlafzimmer den "Moonwalk", jene Tanzschritte, bei denen die Beinbewegungen das Vorwärtsgehen simulieren, der Tänzer sich aber rückwärts bewegt - wir versagten kläglich. Wie elegant und traumwandlerisch dagegen "Jacko" diese Schritte beherrschte, konnte ein Millionenpublikum jetzt wieder in den fast täglich gesendeten Rückblicken der Fernsehsender sehen. Jackson war zwar nicht der Erfinder des "Moonwalk", aber sein Perfektionierer. Seine Massen- Choreographien, ob im Video oder auf der Bühne, sind heute - ein Vierteljahrhundert später immer noch State-of-the-Art. Als 1983 "Thriller" als 15minütiger Kurzfilm erschien, war das der Höhepunkt für das Genre Musikvideo.

Doch: Hatten wir MTV, hatten wir YouTube, um uns das Ding zigfach reinzuziehen? Nein, natürlich nicht. Musikfernsehen war etwas, das wir - die Jackson-Generation, die 80er-Jahre-Jugend - nur vom Hörensagen kannten, das Internet noch ein rein wissenschaftliches Austauschnetzwerk. Wir hofften auf "Formel Eins" in der ARD - die einzige Musikvideosendung damals. Die wenigen Freunde mit Video- Rekordern mussten Mitschnitte machen - auf Betamax, VHS oder Video 2000, in schlechter Qualität, mono und vergrieselt. Egal, Hauptsache man hatte das Ding gesehen, und konnte auf dem Schulhof mitreden oder sogar nachtanzen - doch das trauten sich nur die Mutigsten, denen das Gelächter der Anderen egal war.

Viele Jungs in den 80ern waren keine JacksonFans. U2, Depeche Mode, die Dire Straits, Metallica waren uns viel näher. Dennoch waren etliche Songs des damals noch schwarzen US-Jungen ziemlich cool und durften bei keiner Keller-Party fehlen. Heute ist klar: Die Songs waren nicht nur cool, sondern weltbewegend. Sie waren ihrer Zeit voraus, wahre Pop-Kunstwerke. Wer das nicht glauben mag und in Jackson nur den Freak sieht, den mutmaßlichen Kinderschänder, den Clown, den Narziss, der sollte einfach mal genau hinhören.

Ein Selbstversuch

Wenige Tage nach Jacksons Tod spiele ich mir die Hitsammlung "Number Ones" auf mein MP3-Handy und gehe mit Knöpfen im Ohr zur Bushaltestelle. "Dont Stop Till You Get Enough" kreischt "Jacko" in mein Ohr - klasse 70er-Jahre-Disco-Pop, irgendwie funky und groovy. Guter Anfang. Danach "Rock With You", die ersten E-Gitarren dröhnen. Die Knaller "Billie Jean", "Beat It" und "Thriller" hauen mich fast weg. An der Bushaltestelle wippt mein Fuß, die Finger schnippen im Takt. Ich muss aufpassen, dass ich nicht unter einem kieksigen Schrei eine Pirouette drehe und mir in den Schritt fasse - sähe wahrscheinlich etwas komisch aus für einen Familienvater mittleren Alters.

Und spätestens jetzt wird klar, warum Jacksons Musik immer noch zeitgemäß und frisch klingt: Er hat Anfang der 80er Jahre schon Dinge gemacht, für die andere Bands noch in den 90ern gefeiert wurden. Er mischte Rap und Rock, Soul und R&B zu einem Mainstream-tauglichen Pop-Mix. E-Gitarren röhren neben Hip-Hop-Beats. Er rappt, schreit, kiekst und singt. Viele der Songs hat er selbst geschrieben, komponiert und arrangiert; produziert wurden die meisten Jackson- Lieder von Quincy Jones, der schon als Musiker ein Großer ist, aber als Produzent noch viel mehr drauf haben muss.

Doch nach einigen Top-Songs die ersten "Downer": "Human Nature" und "I Just Can't Stop Loving You". Sicher: Die Balladen von Jackson waren oft kitschig und an der Grenze zur Peinlichkeit. Da konnte meist wenig Brillanz durchscheinen, also: schnell vorspulen. "I'm bad, I'm bad", schreit mir Jackson ins Ohr - ich schaue mein Gegenüber im Bus böse an und will gerade "Who's bad?" fragen, als die Tür aufgeht. Die nächste Ballade wird wieder übersprungen und zur rockigen Nummer "Dirty Diana" stolziere ich mit wippendem Schritt hinaus.

Dann höre ich "Smooth Criminal" - wenn ich an Jackson denke, dann meistens an diesen Hit. Viel Kraft und Härte stecken in diesem Song. Dinge, die Jackson auf der Bühne sehr gut ausstrahlte, aber abseits fast verstörend vermissen ließ. "Black or White" und der "Earth Song" folgen - zwei Gutmenschen-Songs. Lieder dieser Art gehören nun mal zum "I love you all"-Pathos vieler US-Stars. Und dann noch "Jackos" Song für depressive Rotwein-Abende: "You Are Not Alone" - gern auch genommen bei Jackson-Rückblicken im TV. Gänsehaut und Tränen fast garantiert.

Noch einmal "Smooth Criminal" angeklickt. Dann komme ich etwas verschwitzt und mit zuckenden Gliedern im Büro an. Mein kurzer "Moonwalk" auf dem stumpfen Teppich geht daneben - dann rolle ich eben mit dem Drehstuhl und Wellen-Armbewegungen durch den Großraum.

Ja, Jackson war auch ein Freak, vermutlich eine zutiefst gestörte Persönlichkeit mit einem ungesunden Verhältnis zu Kindern, zu seinem Körper, zur Welt. Aber er war auch der "King of Pop", nicht der einstige, nicht der selbsternannte, sondern der echte, ungekrönte Pop-König. Und so wie Elvis Presley ewig der "King of Rock'n'Roll" sein wird, ist Jackson für immer der "King of Pop". Selbst sein Abgang war Pop - in dem Sinn, dass er schrill, inszeniert, pompös und unglaublich war.

Michael Jacksons Tod kam entweder ein gutes Jahrzehnt zu spät - mit einem frühen Tod wäre er vielen Negativ-Schlagzeilen entkommen. Oder aber viel zu früh. Vielleicht hätte Jackson der Welt nochmal zeigen können, dass er immer noch in der Lage ist, auf der Bühne Übermenschliches zu leisten.

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