"Millionärswahl": Niemand wird Millionär
In der neuen Show von ProSieben stimmen Zuschauer ab, welcher Teilnehmer Millionär werden soll. Experten sagen: Keiner wird Millionär. Denn der Fiskus will seinen Anteil.
Der Sieger der neuen Show "Millionärswahl" auf ProSieben und Sat.1 wird laut Einschätzung eines Steuerexperten dadurch nicht zum Millionär. Nur etwa zur Hälfte werde die Million in die Tasche des Gewinners wandern. Der Rest steht nach Beurteilung des Deutschen Steuerberaterverbandes dem Fiskus zu, wie Verbandssprecher Wolfgang Wawro sagte. Der Showsieger müsse sein Einkommen nach dem Spitzensteuersatz von 45 Prozent versteuern - ihm würden höchstens 542 000 Euro übrigbleiben.
Quizshows wie "Wer wird Millionär?" gelten übrigens als steuerfreies Glücksspiel, erläuterte Wawro. Grund ist, dass sich die Kandidaten nicht auf die breitgefächerten Fragen vorbereiten können und ihr Erfolg von der Tagesform abhängt, wie der Experte erläuterte.
Millionärswahl auf ProSieben: Per Wahl wird bestimmt, wer die Million bekommt
Bei "Millionärswahl - Demokratisch reich werden" wird per Wahl bestimmt, wer Millionär werden soll.
Alles, was die Kandidaten dafür machen müssen, ist, möglichst viele Menschen in einer demokratischen Wahl von sich zu überzeugen. Und dabei kommt es nicht darauf an, wie. Alles, was zählt, ist, Stimmen zu bekommen. Das Prinzip entspricht dem Motto: Registrieren, sich präsentieren, Stimmen sammeln. Moderiert wird die Show von Elton und Jeaninne Michaelsen.
Wie funktioniert "Millionärswahl"?
Die Vorrunden der Show werden nicht im TV, sondern nur im Internet ausgetragen. Die Sendung erfolgt in drei Stufen. Die erste beginnt über die Registrierung im Internet.
Millionärswahl: Wie werde ich Kandidat?
Mitmachen kann grundsätzlich jeder. Noch bis zum 16. November kann man sich anmelden. Die Anmeldung erfolgt über die Seite www.millionaerswahl.de. Dann beginnt die vier Wochen dauernde Internetphase. Geworben wird auf dem Profil mit Fotos, Texten und Videos. Wählen dürfen die Teilnehmer selbst - in vier Wahlgängen. Sich selbst zu wählen, ist allerdings verboten. Die Kandidaten verringern sich dann in folgenden Schritten: Zuerst auf 49.000, dann auf 4.900, auf 490 und schließlich auf 49 Kandidaten, die in die TV-Shows kommen.
Die 49 übrig gebliebenen Kandidaten kommen dann ins Fernsehen. Jeweils sieben Teilnehmer werden auf sieben Sendungen verteilt. Hier kann sich jeder Kandidat seinen Wählern und den Zuschauern präsentieren.
In diesen Vorrunden-Shows entscheiden alle Teilnehmer der Millionärswahl, die sieben verbliebenen Kandidaten untereinander und die Zuschauer zu Hause zu je einem Drittel, wer als Wahlsieger der jeweiligen Vorrunden-Show in die Final-Show einzieht. In der Final-Show wird dann unter den sieben Finalisten im gleichen Modus entschieden, wer Deutschlands erster demokratisch gewählter Millionär wird. (dpa, dvd)
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