Minusgrade: Trailrunner (26) kriecht zehn Stunden zu seiner Rettung
Mitten in der Wildnis, völlig auf sich allein gestellt bei Minusgraden - und mit einem gebrochenen Bein: Joseph Oldendorf (26) kämpfte zehn Stunden ums Überleben.
Trailrunner Joseph Oldendorf war am Freitag gegen 17.45 Uhr zu einem Trainingslauf im im Olympic National Forest (US-Bundesstaat Washington) aufgebrochen. Mit leichter Oberbekleidung - und kurzen Hosen. 19 Kilometer hatte er bereits hinter sich, war eigentlich noch topfit. Dann begann seine Horror-Geschichte.
Auf dem verschneiten und vereisten Weg rutschte er plötzlich weg, brach sich bei seinem Sturz das Bein. Sein Problem: Er war völlig alleine im Wald - und hatte keinen Handy-Empfang. Liegen zu bleiben war also keine Option. Oldendorf wäre wahrscheinlich einfach erforen.
Jogger bricht sich in der Wildnis das Bein - und kriecht zu seiner Rettung
Seine einzige Chance: auf allen Vieren über den steinigen, dreckigen und vereisten Weg robben. „Ich dachte, das ist meine einzige Chance - ich werde den ganzen Weg kriechen“, sagte Oldendorf später im Krankenhaus dem Lokalsender KIRO-TV. „Meine Familie sollte nicht hören, dass ich in der Wildnis gestorben bin. Ich glaube, das wäre unerträglich gewesen.“
Nach einer Weile sind seine Knie und Schienbeine aufgerissen, Blut fließt über seine Beine. Schließlich bindet er seine Schuhe um seine geschundenen Knie, um die Schmerzen einigermaßen erträglich zu machen. Sechseinhalb Stunden ist er so unterwegs - dann hat er endlich Handy-Empfang, ruft die Rettungskräfte.
USA: Geretteter Trailrunner muss weitere vier Stunden auf Rettung warten
Seine Horror-Tour ist aber noch nicht vorbei. Bis die Retter ihn finden, vergehen weitere vier Stunden. "Zunächst wollte ich einfach liegenbleiben, warten bis Hilfe eintrifft. Aber es war einfach zu kalt. Ich musste mich bewegen, um nicht zu erfrieren. Deshalb bin ich weitergekrochen", sagte der 26-Jährige später im Krankenhaus.
Gegen sieben Uhr morgens bringt ein Rettungshubschrauber den verletzten und unterkühlten Sportler in ein Krankenhaus in Seattle. Der Horror-Trip ist endlich vorbei, Oldendorf gerettet. Inzwischen durfte er die Klinik sogar schon wieder verlassen.
"Er ist ein Glückspilz. Es hat nicht viel gefehlt und er wäre weg vom Fenster gewesen", sagte Feuerwehrmann Jerry Rule, der an der Rettung beteiligt war. (AZ)
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