Missbrauchsprozess: R. Kelly steht in New York vor Gericht
Gleich in drei US-Staaten muss sich der ehemalige Superstar R. Kelly wegen sexuellen Missbrauchs verantworten. Nun steht die nächste Anhörung in New York an.
Im Fall des wegen sexuellen Missbrauchs angeklagten US-Sängers R. Kelly steht am Mittwoch (ab etwa 16.30 MESZ) eine weitere Anhörung vor einem Gericht in New York an. Bei dem Termin im Stadtteil Brooklyn geht es um Formalitäten, der 52-jährige Musiker hatte im Vorfeld bereits angedeutet, dass er nicht anwesend sein werde. Kelly war zuletzt im August vor Gericht in New York erschienen. Damals hatte Richter Steven Tiscione einen Antrag auf Freilassung auf Kaution abgelehnt. Kelly beteuert seine Unschuld.
R. Kelly plädiert auf nicht schuldig
Die Staatsanwaltschaft in New York wirft Kelly unter anderem sexuellen Missbrauch und Erpressung vor. Der Musiker soll Mitarbeiter, darunter Bodyguards und Assistenten, angestiftet haben, Mädchen für illegale sexuelle Handlungen zu gewinnen.
Zuvor hatte bereits die Staatsanwaltschaft in Chicago Anklage gegen Kelly erhoben. Sie legt dem früheren Superstar ("I Believe I Can Fly") 13 Anklagepunkte zur Last, darunter die Produktion von Kinderpornografie und Behinderung der Justiz. Kelly hat auch in dieser Anklage auf nicht schuldig plädiert. Insgesamt geht es bei den Anklagepunkten um die Misshandlung von zehn Frauen, von denen acht zur angeblichen Tatzeit minderjährig waren. Im US-Bundesstaat Minnesota wird R. Kelly unter anderem Prostitution Minderjähriger vorgeworfen. (Lesen Sie dazu auch: Missbrauchsanklage gegen R. Kelly offenbar ausgeweitet)
Die ersten Anschuldigungen waren bereits vor 20 Jahren bekanntgeworden
Dem Sänger waren zuvor bereits zahlreiche weitere Anklagepunkte zur Last gelegt worden, unter anderem ein schwerer sexueller Übergriff. Der Musiker hatte auf nicht schuldig plädiert.
Die ersten Anschuldigungen gegen den aus Chicago stammenden Musiker mit dem bürgerlichen Namen Robert Sylvester Kelly waren vor rund 20 Jahren bekanntgeworden. Neues Aufsehen erregten in den vergangenen Monaten Vorwürfe in der TV-Dokumentation "Surviving R. Kelly".
Kelly, der mit rund 50 Millionen verkauften Alben und zahlreichen Auszeichnungen jahrelang zu den erfolgreichsten R&B-Künstlern zählte, hatte seinen Kritikern immer wieder Rufmord-Kampagnen vorgeworfen. (dpa)
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