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Entführung
06.06.2020

Mordfall Maddie: Wer ist der Mann, der Maddie entführt haben soll?

In diesem Haus in Praia da Luz in Portugal lebte der Verdächtige über mehrere Jahre. 
Foto: Bundeskriminalamt, dpa

Der Mann, der im Fall Maddie unter Verdacht steht, stammt aus schwierigen Verhältnissen. Ein Freund soll ihn an die Polizei verraten haben. Aber es fehlen Beweise.

Portugals Algarve war für Christian B. immer schon Sehnsuchtsort. Oft wurde er auch zum Fluchtort, aber auch zum Tatort. Ob der 43-Jährige, der in Kiel hinter Gittern sitzt, neben anderen Straftaten dort einen Mord beging, ist eine offene Frage. Die Ermittler vermuten, dass der Mann, der zeitweise auch in Augsburg lebte, im Mai 2007 in dem Ferienort Praia da Luz die dreijährige Maddie McCann aus Großbritannien entführte und umbrachte.

Es gibt viele Hinweise. Auch am Mittwochabend bei der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY... ungelöst“ seien zahlreiche Informationen eingegangen, sagt Hans Christian Wolters von der Staatsanwaltschaft Braunschweig. Aber– „Für einen Haftbefehl oder eine Anklage reicht es noch nicht aus.“ Der entscheidende Beweis fehlt nach wie vor.

Pascal Müller, vermisst seit: 30. September 2001. Der damals Sechsjährige verschwand in Burbach, einem Stadtteil von Saarbrücken. Ermittlungen führten zu Stammgästen einer Kneipe. Sie gestanden unabhängig voneinander, Pascal sexuell missbraucht und erstickt zu haben, verstrickten sich aber in Widersprüche. 2007 wurden alle Angeklagten freigesprochen, obwohl der Richter feststellte, es sei "höchstwahrscheinlich", dass sie die Tat begangen hätten. Was geschah, ist bis heute unklar.
8 Bilder
Vermisste Kinder: Die mysteriösesten Fälle in Deutschland
Foto: Becker & Bredel, dpa

Mehrmals floh Christian B. vor der deutschen Justiz in das südeuropäische Land, wo er viele Jahre in Praia da Luz lebte. In dem beschaulichen Ferienort verschwand Maddie vor 13 Jahren. Auch der damals 30-Jährige war zu dem Zeitpunkt dort. Das belegen Handydaten. Bis dahin und auch danach war sein Leben geprägt von Brüchen, Scheitern und Delikten.

Zur Adoption freigegeben, als Kind im Heim, dann die abgebrochene Lehre

Christian B., der 1976 als Christian F. in Würzburg geboren wurde, stammt aus schwierigen Verhältnissen. Aus Gerichtsunterlagen geht hervor, dass er als Kind zur Adoption freigegeben worden war und in einem Heim aufwuchs. 1992 zog er in Würzburg in einem Heim für schwer erziehbare Jugendliche. Seine Lehre zum Kfz-Mechaniker brach er ab, floh mit seiner damaligen Freundin nach Portugal, um einer Jugendstrafe zu entgehen. Das Amtsgericht Würzburg hatte ihn 1994 wegen sexuellen Missbrauchs eines Kindes zu einer zweijährigen Jugendstrafe verurteilt. Als „verstockt“, „einsilbig“ und „sichtbar scheu“ beschrieb ein Gerichtsbeobachter den damals 17-Jährigen.

Etwa zu der Zeit, als Maddie verschwand, kam Christian B. in Augsburg unter. Sein Bekannter Alexander Bischof sagt: „Es ist unvorstellbar für mich, was Christian verbrochen haben soll.“
Foto: Bernd Hohlen

Das Strafregister von Christian B. listet zwölf Verurteilungen vom Drogenhandel über Diebstahl und mehrfachen sexuellen Missbrauch von Kindern bis hin zu Vergewaltigung sowie Besitz von Kinderpornos auf. Urteile gegen ihn ergingen auch in Hannover, Braunschweig und Niebüll, auch in Portugal wurde er verurteilt. Zwischen 1995 und 2007, so die Erkenntnisse des Bundeskriminalamts, lebte er mehr oder weniger dauerhaft an der Algarve, unter anderem für einige Jahre in einem heruntergekommenen Haus zwischen Lagos und Praia da Luz. Er soll sich mit Gelegenheitsarbeiten über Wasser gehalten haben und immer wieder mit Drogengeschäften und Einbrüchen. Die Ermittler halten es für denkbar, dass er bei einem dieser Einbrüche von Maddie überrascht wurde.

Christian B. soll Handyvideos gezeigt haben, auf denen er ein Kind missbraucht

Schon 2013, nach einer „Aktenzeichen XY... ungelöst“-Sendung zum Fall Maddie, kamen die Ermittler auf die Spur von Christian B. Doch damals reichen die Hinweise nicht aus, ebenso vier Jahre später. Glaubt man britischen und portugiesischen Medien, dürfte 2017 ein deutscher Zechkumpane von Christian B. eine wichtige Rolle gespielt haben. Mit ihm hat sich B. unter anderem am 3. Mai 2017, genau zehn Jahre nach Maddies Verschwinden, in einer Braunschweiger Kneipe getroffen. Als dort Bilder von Maddie über den TV-Schirm flimmerten, soll B. damit geprahlt haben, „alles über den Fall zu wissen“. Zudem soll er dem Bekannten Handyvideos mit Vergewaltigungsszenen gezeigt haben. Daraufhin habe dieser Zeuge die deutsche Polizei informiert.

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Nach Informationen der portugiesischen Zeitung Correio da Manhã soll Christian B. in der Gaststätte zwei Videos abgespielt haben. Das erste zeigt demnach die Vergewaltigung einer 72-jährigen Amerikanerin, die Christian B. im September 2005 in Praia da Luz überfallen und missbraucht haben soll. 2019 hat ihn das Landgericht Braunschweig für diese Tat zu sieben Jahren Haft verurteilt. Auf einem weiteren Video sei der Missbrauch eines Kindes zu sehen, berichtet Correio da Manhã. Unklar ist, ob es sich dabei um Maddie oder ein anderes Kind handelt.

Gibt es Verbindungen zum Verschwinden der fünfjährigen Inga?

Die Ermittler schließen nicht aus, dass der 43-Jährige für weitere Sexual- und Gewalttaten verantwortlich ist. Etwa für die Entführung der fünfjährigen Inga. Das Mädchen war am 2. Mai 2015 bei einem Familienausflug bei Stendel in Sachsen-Anhalt verschwunden. Eine Autostunde entfernt besitzt Christian B. ein Grundstück. Die Staatsanwaltschaft Stendal prüft nun mögliche Verbindungen.

Im Fall Maddie sind sich die Ermittler ziemlich sicher, dass es sich bei Christian B. um den Täter handeln könnte. Und sie gehen davon aus, dass das Mädchen nicht mehr lebt. Christian B. hatte sich, so ergaben Handydaten, zum Tatzeitpunkt in Praia da Luz aufgehalten. Kurz nach Maddies Verschwinden kehrte er nach Deutschland zurück. Dort war er in Augsburg gemeldet, kam bei einem Bekannten unter.

Auf die portugiesische Polizei werfen die neuen Ermittlungen kein gutes Licht. Der Chefermittler Gonçalo Amaral soll Christian B. nach Maddies Verschwinden überprüft haben, den damals 30-Jährigen aber als Verdächtigen aussortiert haben. Das berichtet die Zeitung Diário de Notícias. Stattdessen beschuldigte er Maddies Eltern, Kate und Gerry McCann. Amaral wurde wenig später suspendiert und in den Ruhestand versetzt. (mit dpa)

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