Mordprozess: Vater soll Kind mit Kohlenmonoxid getötet haben
Die Staatsanwaltschaft wirft dem Vater vor, er habe sich und sein Kind absichtlich vergiften wollen. Doch welche Rolle spielt die Mutter in dem Familiendrama?
Hat ein Vater seinen sechsjährigen Sohn ermordet? Mit dieser Frage beschäftigt sich von Mittwoch an das Landgericht Ulm. Laut Anklage hat der heute 43-Jährige hat im Juli vergangenen Jahres versucht, das Kind und sich selbst durch Kohlenmonoxid zu vergiften. Dafür habe er im Schlafzimmer seiner Wohnung in Munderkingen (Alb-Donau-Kreis) einen Holzkohlegrill entzündet. Der Junge starb an den giftigen Gasen.
Drama in Munderkingen: War ein Sorgerechtsstreit der Grund?
Der Vater wurde leblos aufgefunden, konnte aber reanimiert werden. Die Staatsanwaltschaft geht von einem sogenannten erweiterten Suizid aus. Das Motiv: Der Mann habe befürchtet, das Sorgerecht für seinen Sohn an dessen Mutter zu verlieren, von der er geschieden worden war. "Die Anklage bewertet die Tat als Mord, weil der Täter gegenüber dem ahnungslosen Kind heimtückisch gehandelt habe", erklärte der Sprecher des Ulmer Landgerichts, Richter Wolfgang Tresenreiter.
Im vergangenen April hatte sich in Baden-Württemberg ein noch schlimmeres Familiendrama abgespielt: In der Ortschaft Unterensingen (Kreis Esslingen) tötete ein 45-Jähriger seine vier und acht Jahre alten Kinder und sich selbst. Auch in diesem Fall spielte ein Beziehungskonflikt eine Rolle. dpa
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