NRW-Innnenminister gibt Veranstalter die Schuld
Ralf Jäger, Innenminister Nordrhein-Westfalens, macht Veranstalter Rainer Schaller verantwortlich für die Massenpanik. Er habe die Vorgaben seines Sicherheitskonzepts nicht eingehalten.
Der nordrhein-westfälische Innenminister Ralf Jäger (SPD) hat den Veranstalter der Loveparade, Rainer Schaller, für die Massenpanik am Samstag verantwortlich gemacht.
Der Veranstalter habe die Vorgaben seines Sicherheitskonzeptes nicht eingehalten, sagte Jäger am Mittwoch in Düsseldorf. Die bei der Loveparade eingesetzten Polizeibeamten seien ausschließlich für den nicht abgesperrten Bereich außerhalb des Festgeländes zuständig gewesen.
Erst als die Situation "außer Kontrolle" geraten sei, habe der Veranstalter der Loveparade die Polizei in Duisburg um Hilfe gebeten. Der Polizei-Inspekteur des Landes, Dieter Wehe, sagte, die Zahl der Ordner im Eingangs- und Rampenbereich habe "nicht ausgereicht".
Es sei zum aktuellen Zeitpunkt unklar, ob die vom Veranstalter zugesagte Zahl der privaten Sicherheitskräfte eingehalten wurde. Die Polizei selbst sei mit 4000 Beamten vor Ort gewesen. Das Konzept des Loveparade-Veranstalters Lopavent habe vorgesehen, dass mögliche Rückstaus im Eingangsbereich durch ein Schließen der Eingangsschleusen sowie Ordner, die mögliche Menschenmengen im Eingangsbereich weiterführen sollten, verhindert werden. Dies sei "wahrnehmbar nicht erfüllt" worden, sagte Wehe.
Um 15.30 Uhr habe der Veranstalter die Polizei um Hilfe gebeten. Es sei eine Ordnerkette gebildet worden, gleichzeitig habe es die Anweisung gegeben, den Zulauf auf das Gelände durch Schließen der Eingangsschleusen zu stoppen. Diese Anweisung sei nicht umgesetzt worden. Um 17.02 Uhr seien die ersten Opfer auf der Eingangsrampe gemeldet worden.
Jäger kritisierte auch die Stadt Duisburg als zuständige Genehmigungsbehörde. Die Zusammenarbeit zwischen den verantwortlichen Behörden und der Polizei "stelle ich mir anders vor", sagte Jäger. dpa
Die Diskussion ist geschlossen.