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Gesellschaft
06.08.2019

Nach Attacken am Gleis und an der Tate Modern: Was treibt die Täter an?

Polizisten rekonstruieren den Vorfall auf der Aussichtsplattform des Museums Tate Modern in London.
Foto: Yui Mok/PA Wire, dpa

Ein Jugendlicher soll einen Sechsjähriger von der Aussichtsplattform der Tate Modern geworfen haben. Eine Expertin betont die Seltenheit solcher Taten.

Zwei unfassbare Taten innerhalb weniger Tage: In Frankfurt stirbt ein Kind nach einem Stoß vor einen einfahrenden ICE, in London soll ein Jugendlicher einen Jungen von der Aussichtsplattform eines Museums geworfen haben. Wer macht so etwas - einen Wildfremden vor einen Zug oder aus großer Höhe herunterstoßen?

Nach den Gewalttaten am Frankfurter Hauptbahnhof und am Londoner Museum Tate Modern hat eine Expertin die Seltenheit solcher Taten betont. "Diese Fälle sind extreme Raritäten", sagte die Direktorin der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Berliner Charité, Isabella Heuser, der Deutschen Presse-Agentur. Verallgemeinerungen seien schwierig: "Weil es so selten ist, kann man eigentlich keine Regel aufstellen."

Ermittler betrachten Sturz von der Tate Modern als Einzelfall

In London soll ein 17-Jähriger am Sonntag einen Sechsjährigen von der Aussichtsplattform des Museums Tate Modern im zehnten Stock geworfen haben, ihm wird versuchter Mord vorgeworfen. Der kleine Junge überlebte den Sturz schwer verletzt. Laut Polizeimitteilung war sein Zustand weiter "stabil, aber kritisch".

Der Vorfall wird von der Polizei laut Ermittler John Massey als Einzelfall betrachtet. Ein bestimmtes oder offenkundiges Motiv sei bislang nicht erkennbar. Bei dem Kind handelt es sich um einen Franzosen, der mit seiner Familie das Museum für zeitgenössische Kunst im Zentrum Londons besuchte. Opfer und Täter kannten sich offenbar nicht. Der Jugendliche wurde von Besuchern der Plattform festgehalten und kurz darauf festgenommen.

Attacken gegen Unbekannte: Was treibt die Täter an?

Am 29. Juli hatte ein Mann am Frankfurter Hauptbahnhof einen Achtjährigen und dessen Mutter vor einen einfahrenden ICE gestoßen. Der Junge starb noch im Gleisbett, seine Mutter konnte sich in letzter Sekunde retten. Ein psychiatrisches Gutachten über den 40 Jahre alten Tatverdächtigen aus Eritrea wurde beauftragt. Der Beschuldigte, ein dreifacher Familienvater, soll in diesem Jahr in psychiatrischer Behandlung gewesen sein.

Aus einzelnen Fällen aus der Vergangenheit wisse man, dass die Täter an einer Psychose erkrankt waren und in akutem Wahn handelten, sagte die Psychiaterin. Sie fühlen sich zum Beispiel verfolgt. Das könne man sich wie einen plötzlichen Krankheitsschub vorstellen. "Letztlich haben diese Patienten eine ungeheure Angst. Aber das ist natürlich die Verkennung der Realität. Sie können dann eben auch Angst haben vor einem Kind." Die Opfer seien zur falschen Zeit am falschen Ort, wenn es zu den völlig abrupten, überfallartigen Taten komme.

Am Frankfurter Hauptbahnhof ist die Tragödie nach wie vor sehr präsent. An Gleis 7, wo es vor einer Woche zu der Attacke gekommen war, erinnert ein großes Blumenmeer an die Tat.
Foto: Arne Dedert, dpa

Expertin: Konsum von Crystal Meth kann zu sinnloser Gewalt führen

Andere Motive wie Machtausübung spielten nach ihrer Erfahrung keine Rolle, wenn sich Täter und Opfer nicht kennen, sagte Heuser. Mit Blick auf die öffentlichen Debatten nach Taten wie der in Frankfurt warnte sie davor, Menschen mit psychischen Erkrankungen unter Generalverdacht zu stellen. Denn tatsächlich seien Patienten mit Schizophrenie, Psychose, schweren Depressionen oder Abhängigkeitserkrankungen, wenn sie in Behandlung sind, keine tickenden Zeitbomben: Sie seien sogar weniger gewalttätig als die Normalbevölkerung, betonte die Expertin. Das betreffe sowohl Gewalt gegen andere als auch Gewalt gegen sich selbst.

Grundsätzlich sei auch denkbar, dass es unter dem Einfluss bestimmter Drogen zu sinnloser Gewalt gegen Fremde komme, so Heuser. "Schlimme Gewalttaten gegen Unbeteiligte gingen zum Beispiel schon von Menschen aus, die unter Methamphetamin standen, und das in hohen Dosierungen eingenommen hatten." Stöße auf Gleise seien in dem Kontext zwar nicht bekannt, aber sinnlose Messerstiche auf Fremde zum Beispiel. 

Methamphetamin ist bekannter unter dem Namen Crystal Meth. Laut der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen sind Überdosen mit dieser Droge leicht möglich - dies gehe mit einem erhöhten Risiko für Angstzustände und Halluzinationen einher.

Nach Gleis-Attacken: Die Bahn will Sicherheit an Bahnhöfen verbessern

Eine Woche nach der tödlichen Attacke am Frankfurter Hauptbahnhof nimmt die Deutsche Bahn die Sicherheit an Bahnhöfen ins Visier. Eine entsprechende Projektgruppe der DB wurde am Montag ins Leben gerufen. "Es geht darum, dauerhaft vernünftige Lösungen für mehr Sicherheit zu finden", sagte ein Bahn-Sprecher in Berlin. "Was wir jetzt nicht brauchen, ist vorschneller Aktionismus." Auf ein erstes Treffen mit der Bundespolizei am Montag sollen weitere Gespräche mit Bahnexperten und Sicherheitsleuten folgen.

Die Gruppe soll nun Effizienz, Machbarkeit und Kosten ermitteln - zum Beispiel für Bahnsteigmarkierungen, Ansagen, mehr Sicherheitspersonal und mehr Videoüberwachung, hieß es. Die Lösungen könnten personeller, organisatorischer oder technischer Art sein, sagte der Bahn-Sprecher. "Wir sind völlig ergebnisoffen." Ziel sei, bis zu einem von Innenminister Horst Seehofer (CSU) angekündigten Sicherheitsgipfel Ideen zu erarbeiten. (dpa)

Lesen Sie dazu auch den Kommentar: Unsere Debattenkultur ist überdreht

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