So besonders ist der Kunekune-Nachwuchs im Tierpark Hellabrunn
Der Tierpark in Hellabrunn züchtet seit Jahren die seltene Schweinerasse Kunekune aus Neuseeland. Eine Zeit lang waren die Tiere sogar vom Aussterben bedroht.
Die kleinen, bunt gefleckten Schweinchen quieken, stolpern durch das Stroh. Gleich 14 putzige Kunekune-Ferkel kamen im April im Münchner Tierpark in Hellabrunn zur Welt. Die Mamas, Lilly und Frida, freuten sich über jeweils zwei kleine Eber und fünf Sauen. Drei Monate, drei Wochen und drei Tage – das sind die bei Hausschweinen üblichen Tragezeiten, die auch Lilly und Frieda hinter sich brachten, bevor die beiden Sauen geworfen haben. Muttertiere, wie Neugeborene waren nach der Geburt quietschfidel.
Kunekune bedeutet "fett und rund"
Kunekunes sind eine seltene Schweinerasse, die ursprünglich aus Neuseeland stammt. Entdeckt wurden sie bei den indigenen Ureinwohnern, den Maori. Der Name der Tiere lässt sich übersetzen mit „fett und rund“, was das eher ungewöhnliche Aussehen der rundlich gebauten Schweine mit kurzen Beinchen und kurzer Schnauze beschreibt.
Die Kunekunes ernähren sich fast ausschließlich von Gras, können zwischen 70 und 100 Kilogramm schwer werden und eine Höhe von bis zu 60 Zentimeter erreichen. Kunekunes sind mit dichten, langen und weichen Borsten behaart. Von einfarbig bis bunt gescheckt in den Farben schwarz, braun und weiß: Jedes Tier hat ganz individuelle Farben und Muster. Erwachsene Eber haben zudem scharfe Hauer.
Seltenen Schweine aus Neuseeland waren fast ausgestorben
Besonders sind auch die etwa vier Zentimeter langen Troddeln an den Hälsen der Tiere, die ähnlich wie bei Ziegen aussehen und von den Maori auch „Piri-Piri“ genannt werden. Ob diese fellbewachsenen Hautausstülpungen eine Funktion für die Tiere erfüllen, ist nicht bekannt.
Vom Aussterben bedroht war die Weideschweinerasse in den Siebzigerjahren, doch Liebhaber retteten die Tiere, denen ein ruhiges und freundliches Wesen nachgesagt wird. Ein Zuchtprogramm mit gerade mal 18 überlebenden Tieren soll es ermöglicht haben, dass heutzutage wieder mehrere Tausend ihrer Art in Zoos und auf privaten Weiden existieren.
Bereits 2020 gab es Kunekune-Nachwuchs Im Tierpark Hellabrunn
Über den Kunekune-Nachwuchs freuen sich alle im Tierpark nun bereits zum zweiten Mal. Im vergangenen Jahr gebaren die Mütter Lilly und Frida 13 Ferkel. Ein Tier verstarb damals kurz nach der Geburt. Neun glückliche Schweine vermittelte der Tierpark über einen Verein zur Erhaltung von Kunekune an zertifizierte Privathalter und Züchter. „Drei kleine Eber aus dem Wurf haben wir kastriert und diese leben weiterhin in einem rückwärtigen Bereich Hellabrunns, um ihrem Vater, unserem Zuchteber Frederik, Gesellschaft zu leisten“, sagt Dennis Späth vom Tierpark.
Seit Juli 2018 leben die Kunekunes im Hellabrunner Mühlendorf, einem Parkteil, mit dem der Tierpark gefährdete alte Haustier- und Nutztierrassen erhalten möchte. Nun toben erneut mehr als ein Dutzend kleine Kunekune-Ferkel durch das Gehege im Tierpark. Bis die Schweinchen ihrem Namen jedoch erkennbar gerecht werden, dauert es noch eine Weile.
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