
Neuer Pumuckl für Deutschland nach Schweizer Vorbild

Die Kinder müssen nach den Vorstellungen von Pumuckl-Erfinderin Ellis Kaut auch künftig nicht auf den kleinen, rothaarigen Kobold verzichten. In der Schweiz gebe es bereits eine neue Pumuckl-Figur, sagte die Schriftstellerin Ellis Kaut am Donnerstag der dpa.
Falls der Bayerische Rundfunk (BR) die Ausstrahlungsrechte der Pumuckl-Folgen verlieren sollte, könnte sie sich vorstellen, dass auch der deutsche Kobold "ein neues Aussehen annimmt, einen Schweizer Pass bekommt und sich in Deutschland frei bewegen darf", erklärte ihre Anwältin Dorothee Wilcke. Die ursprüngliche Zeichnerin des Klabautermannes, Barbara von Johnson, hatte am Mittwoch vor Gericht erreicht, dass der BR die Spielfilme und die Fernsehserie nur mit ihrer Zustimmung nutzen darf.
Kauts Anwältin rechnet damit, dass "der Rechtsstreit noch Jahre dauert". Der BR prüft derzeit, ob er Rechtsmittel gegen das Urteil einlegt. Wilcke befürchtet in diesem Fall, "dass uns der kleine Kobold auf unabsehbare Zeit vorenthalten wird". Das wollen Ellis Kaut und ihre Anwältin verhindern: "Wir suchen nach einem Schlupfloch, damit der Pumuckl aus seinem Rechte-Gefängnis ausbrechen kann."
In der Schweiz existiert bereits ein neuer Kobold. Die Schweizer Produktionsfirma Tudor Recording AG aus Zürich lag ebenfalls im Rechtsstreit mit Barbara von Johnson und hat daraufhin von Zeichner Zoran Petrovic einen neuen Klabautermann nach Kauts literarischen Vorgaben anfertigen lassen. Dieser Pumuckl habe nichts mit dem von der ursprünglichen Zeichnerin zu tun, hätte aber weiterhin "einen roten Schopf, große Hände, kreisrunde Augen und bekommt rote Ohren vor Aufregung", beschrieb Wilcke.
Damit der Pumuckl nicht von den deutschen Bildschirmen verschwinden muss, wäre Ellis Kaut bereit, mit dem Zeichner des Schweizer Kobolds in Verhandlungen treten und "hieb- und stichfeste Verträge auszuarbeiten". Die Tudor Recording AG und der Zeichner hätten bereits das Signal zur Kooperationsbereitschaft gegeben. "Auch der neue Pumuckl ist ausgesprochen witzig", sagte Ellis Kaut.
Die Diskussion ist geschlossen.