Kein Schlabberlook im Unterricht: Schule verbietet Jogginghosen
Kein Schlabberlook erlaubt: Eine Schule in Nordrhein-Westfalen verbietet Jogginghosen. Die Schule bereite ihre Schüler auf das Berufsleben vor, sagt die Direktorin.
Eine Realschule in Nordrhein-Westfalen hat Schmuddel-Jogginghosen aus dem Schulalltag verbannt. Mehrere Schüler seien immer wieder in grauen Schlabberhosen zum Unterricht an die Realschule Süd in Bad Oeynhausen gekommen, sagte die Direktorin Anja Sprengel am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur. Das sah aus "wie frisch vom Sofa". Vor gut einem Jahr habe sich die Schulkonferenz der Sache angenommen. Das Gremium aus Eltern-, Lehrer- und Schülervertretern stimmte laut Sprengel für ein Verbot. Seitdem sind Jogginghosen und Kappen im Unterricht tabu.
Jeder Schüler hat drei Verwarnungen frei
Laut NRW-Schulministerium erlaubt das Schulgesetz den Schulen, Regelungen zur Bekleidung zu erlassen. Diese können durch Schulkonferenzen beschlossen werden. In Bad Oeynhausen hat jeder Schüler drei Verwarnungen frei. Beim vierten Mal werden die Schüler zum Umziehen nach Hause geschickt.
Die Schule bereite ihre rund 500 Schüler auf das Berufsleben vor, sagte Direktorin Sprengel. Da sei ein "Couch-Potato-Look" nicht angebracht, auch wenn das gerade im gesellschaftlichen Trend liege. Eine Mutter soll sich zur Begründung der Jogginghosen sogar - erfolglos - auf eine angebliche Jeans-Allergie ihres Kindes berufen haben.
Auch viele Promis tragen gerne Jogginghosen
Der neue Modetrend zu besonders sportlicher Kleidung auch in Büro und Alltag wird "Athleisure" genannt - zusammengesetzt aus "athletic" (sportlich) und "leisure" (Freizeit). Prominente und Musiker befeuern den Trend. Auch Luxusmodelabels griffen ihn bereits auf. Es gibt aber auch prominente Gegner des Schlabberlooks. Der vor kurzem gestorbene Modezar Karl Lagerfeld wird beispielsweise mit dem Satz zitiert: "Wer eine Jogginghose trägt, hat die Kontrolle über sein Leben verloren." (dpa)
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