Omar Sharif: "Doktor Schiwago" wäre heute 86 geworden
Omar Sharif hätte heute seinen 86. Geburtstag gefeiert. Bekannt wurde der ägyptische Schauspieler mit seiner Rolle als "Doktor Schiwago" vor über 50 Jahren.
Mit Schnauzbart und kohlrabenschwarz glühenden Augen hat Omar Sharif vom britischen Gentleman bis zum indischen Maharadscha nahezu alle Rollen gespielt, die entweder eine bizarre, melancholische oder etwas verruchte Persönlichkeit auf die Leinwand bringen sollten.
Omar Sharif: Doktor Schwiwago aus Ägypten
Sein Größter Erfolg war Doktor Schiwago. Das Drama um den russischen Arzt, der in den Wirren von erstem Weltkrieg und Oktoberrevolution die Liebe sucht, bewegt auch nach 50 Jahren noch seine Zuschauer. Dass ausgerechnet ein Ägypter die Rolle des russischen Melancholikers spielen sollte, war eine Überraschung.
Regisseur David Lean sagte dazu: "Mir ging es um das blendende Aussehen. Daher kam ich auf Omar, der in 'Lawrence von Arabien' wie ein Sheikh aus der Wüste aufgetaucht war." Lean sei sich sicher gewesen, aus Sharif einen russischen Poeten machen zu können. Auch ein deutsches Schauspieltalent war damals am Filmset vertreten: Klaus Kinski spielte eine Nebenrolle.
Omar Sharif spielte "Lawrence von Arabien"
Am 10. April 1932 als Sohn eines reichen Holzhändlers unter dem Namen Maechel Shaloub in Alexandria auf die Welt gekommen, wuchs Omar Sharif in Kairo auf und zeigte schon als Kind Interesse für das Kino und die darstellende Kunst. Der Junge aus betuchtem Hause gründete eine Schauspielgruppe und feierte sein Filmdebüt 1953 in dem ägyptischen Film "The Blazing Sun".
Die prominente Hauptdarstellerin Faten Hamama sollte er nur zwei Jahre später heiraten. Der internationale Durchbruch kam nach mehr als 20 Filmen in Ägypten mit seiner Nebenrolle als Scheich in David Leans "Lawrence von Arabien" (1962). Sie brachte Sharif eine Oscar-Nominierung als bester Nebendarsteller und Vollbeschäftigung im Filmgeschäft.
Omar Sharif unterstützte die Demonstranten im Arabischen Frühling
Sein "blendendes Aussehen schätzte dabei nicht nur Regisseur David Lean: Privat neigte der Schauspieler zu Affären. Er machte sich einen Ruf als Frauenschwarm. Das führte zum Ende der Ehe mit Faten Hamama. Sein zweites großes Laster war die Spielsucht. Unsummen soll er an Spieltischen verzockt haben.
Als im Jahr 2011 die Menschen in Ägypten protestierend auf die Straßen zogen, um sich gegen ihren Diktator Mubarak aufzulehnen, stellte sich Omar Sharif auf die Seite der Demonstranten. Seinem Land blieb er bis zu seinem Tod treu verbunden. Vier Jahre nach den Demonstrationen starb Omar Sharif in Kairo nach einer Alzheimer-Erkrankung. (AZ)
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