Zweijähriger in Disney-Resort gestorben - Vater kämpfte vergeblich mit Alligator
Im "Walt Disney World Resort" in Orlando ist ein Junge ums Leben gekommen. Ein Alligator hatte ihn getötet. Nun wurde bekannt: Sein Vater führte noch einen verzweifelten Kampf.
Ein zweijähriger Junge ist bei einem Familienausflug in den Vergnügungspark Disney World in Florida gestorben. In einem verzweifelten Kampf mit einem Alligator hatte sein Vater in einem See des Parks noch vergeblich versucht, das Leben seines Sohnes zu retten. Das Tier zog den Jungen unter Wasser, nach stundenlanger Suche wurde am Mittwoch die Leiche des Zweijährigen gefunden.
Alligator griff Zweijährigen an einem See im Disney-Resort an
Der tödliche Angriff des Reptils ereignete sich am Dienstagabend an einem See mitten im "Walt Disney World Resort" in Orlando, dem beliebtesten Urlaubsziel der USA. Trotz einer groß angelegten Suche fehlte zunächst jede Spur von dem Kind. Am Mittwochnachmittag (Ortszeit) dann teilte der örtliche Polizeichef Jerry Demings mit, dass die Leiche gefunden worden sei. "Wir müssen noch die Obduktion abwarten, aber ich bin ziemlich sicher, dass das Kind von dem Alligator ertränkt wurde."
Die fünfköpfige Familie aus dem Mittelweststaat Nebraska hatte laut Polizei den Dienstagabend an dem künstlichen Gewässer Seven Seas Lagoon verbracht. Der spielende Junge stand demnach rund 30 Zentimeter tief im Wasser, als der Alligator plötzlich auftauchte und zuschnappte. "Der Vater hat alles gegeben und versucht, das Kind zu retten", sagte Demings.
Parkbesucher verfolgte Drama vom Balkon aus
Ein Parkbesucher, der das Drama vom Balkon eines Hotelzimmers verfolgte, sagte, plötzlich sei ein Parkmitarbeiter gekommen und habe geschrien: "Alle aus dem Wasser!" Die Mutter des kleinen Jungen sei völlig aufgelöst umhergerannt und habe den Kleinen gesucht, sagte Bill Wilson der Zeitung "Orlando Sentinel".
Der Alligator soll nach Angaben der Zeitung bis zu 2,10 Meter groß gewesen sein. Nach der Attacke wurden sämtliche Strände und Hafenanlagen innerhalb des Resorts geschlossen. Eine Sprecherin der Ferienanlage, zu der Themenparks, Sportanlagen und Hotels gehören, sagte, alle Mitarbeiter des Komplexes seien "am Boden zerstört". Disney-Chef Robert Iger zeigte sich bestürzt und drückte der Familie sein Beileid aus.
An dem Seeufer ist ein "Schwimmen verboten"-Schild angebracht, jedoch kein Schild, das vor Alligatoren warnt, wie Nick Wiley, Sprecher der regionalen Tierschutzbehörde, sagte. Der See in dem Resort ist fast 70 Hektar groß, was einer Fläche von knapp 70 Fußballfeldern entspricht. Er grenzt an ein natürliches Gewässer, Alligatoren können die Landzungen dazwischen leicht überwinden.
Alligatoren sind in Florida weit verbreitet
Alligatoren sind in Florida weit verbreitet, doch kommt es laut Wiley sehr selten vor, dass sie Menschen angreifen. In den vergangenen knapp 70 Jahren wurden in dem Bundesstaat 22 Menschen bei Alligator-Angriffen getötet.
Für die Suche nach dem Kind setzten die Rettungskräfte Schallmessgeräte und Scheinwerfer ein, ein Hubschrauber kreiste über dem See. Feuerwehrleute waren am Ufer im Einsatz und suchten das Gewässer mit Infrarotkameras ab. Auch ein professioneller Alligator-Fänger beteiligte sich an der Aktion, wie der "Orlando Sentinel" berichtete.
Disney schloss Strände in dem Resort
Fünf Alligatoren wurden dem Bericht zufolge gefangen und untersucht, ohne dass zunächst eine Spur des Jungen gefunden wurde. Letztlich wurde die Leiche am Rand des Sees entdeckt. Disney schloss sämtliche Strände in dem Resort. afp/AZ
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