
Mehr als 100 Jura-Professoren fordern Überprüfung des Drogenverbots

105 Jura-Professoren aus ganz Deutschland fordern eine Überprüfung des bestehenden Drogenverbots in Deutschland. Eine entsprechende Petition soll beim Bundestag eingereicht werden.
Das Parlament solle eine Enquête-Kommission zum Thema "Erwünschte und unbeabsichtigte Folgen des geltenden Drogenstrafrechts" einsetzen, die das Drogenverbot umfassend prüfen solle. Das berichtete die "Welt am Sonntag".
Gegen die Kriminalisierung von Drogenkonsumenten
"Uns geht es nicht um die Verharmlosung von Drogen, sondern um die Kriminalisierung der Konsumenten", sagte Lorenz Böllinger von der Universität Bremen zur "WamS". "Die Strafverfolgung ist das Problem. " Sobald die neue Regierung im Amt ist, will Böllinger die Petition einreichen.
40 Prozent aller deutschen Strafrechtler unterzeichnen Petition
Der Schwarzmarkt generiere eine "extreme und globalisierte Schattenwirtschaft mit weiterer Folgekriminalität und destabilisierenden Auswirkungen auf globale Finanzmärkte ebenso wie nationale Volkswirtschaften", heißt es in der Petition. "Jedes Jahr werden Milliardenbeträge für die Strafverfolgung aufgewendet, welche sinnvoller für Prävention und Gesundheitsfürsorge eingesetzt werden könnten." Laut Böllinger haben sich fast 40 Prozent aller Strafrechtler in Deutschland der Petition angeschlossen. afp/AZ
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