"Pflanzenklappe" rettet fast 70 Gewächse
Schöppingen/Frankfurt/Main (dpa) - Deutschlands erste "Pflanzenklappe" im westfälischen Schöppingen hat in den ersten zwei Wochen 68 Gewächsen das Leben gerettet. Besonders pflegeleichte Sukkulenten fanden schnell neue "Pflegeeltern", teilte die Künstlerin Haike Rausch mit.
Seit Mitte Februar betreibt sie das Projekt "botanoadopt" gemeinsam mit Torsten Grosch. Ungeliebte Zimmerpflanzen können bei der "Pflanzenklappe" anonym abgegeben werden. Nach einer schnellen Erstversorgung kümmert sich "botanoadopt" um eine "Adoption" der verkümmerten Pflänzchen. In diesem Monat zieht das Projekt vom Künstlerdorf in Schöppingen nach Frankfurt/Main um.
Viele Pflanzen machten eine weite Reise, um zu ihren neuen Besitzern zu kommen, erklärten die Künstler. Einige wurden nach Ostdeutschland verschickt, viele nach Berlin. Auch Besucher des Künstlerdorfs langten zu. Ein Mann reiste eigens aus dem Ruhrgebiet an, um sein neues Gewächs persönlich in Schöppingen abzuholen. "Wie die Pflanzen in ihre neue Heimat kommen, hängt von der Kreativität der neuen Besitzer ab", sagte Rausch.
Für eine Pflanze aus Greifswald (Mecklenburg-Vorpommern), die eine neue "Adoptivfamilie" in Dortmund gefunden hat, wird derzeit eine Mitfahrgelegenheit gesucht. Die Projekt-Organisatoren geben jeder Pflanze einen eigenen Namen und eine Biografie. So fand die nach der Literatur-Nobelpreisträgerin Jelinek benannte süßgrasartige Bromelie "Elfriede J." bei einem Literaturliebhaber in Münster ein neues Zuhause.
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