
Pokerturnier: Räuber als dumme Diebe dargestellt

Der Vorsitzende der Polizeigewerkschaft, Rainer Wendt, hat die Räuber, die das Pokerturnier überfallen haben, als Dilettanten bezeichnet. Er sieht eine neue Dimension der Dummheit von Verbrechern.
Der spektakuläre Überfall auf das Berliner Pokerturnier zeigt aus Sicht der Polizeigewerkschaft im Beamtenbund eine neue Dimension der Dummheit von Verbrechern. Wer vor laufender Kamera eine solche Tat begehe, sei eher ein Dilettant, sagte der Vorsitzende Rainer Wendt am Montag auf n-tv. Er rechne damit, dass die Täter schnell gefasst werden.
Am Samstag waren vier maskierte, mit Schusswaffen und einer Machete bewaffnete Männer in das Luxushotel "Grand Hyatt" am Potsdamer Platz eingedrungen. Sie wollten Preisgelder in Millionenhöhe rauben. Dies gelang ihnen nur zum Teil. In Medien wurde die Summe von 200.000 Euro und mehr genannt, mit der die Räuber nach einem Handgemenge flüchten konnten. Ernsthaft verletzt wurde niemand, Schüsse fielen nicht. Das Turnier wurde wenig später fortgesetzt und ging am Sonntag planmäßig zu Ende.
Es seien sehr viele Spuren gesichert worden, teilte die Berliner Polizei am Montag mit. Die Auswertung laufe auf Hochtouren. Auch Aufzeichnungen von Videokameras umliegender Gebäude am Potsdamer Platz sollen gesichtet werden. Daraus könnten sich Hinweise auf den Fluchtweg ergeben. Auch die Befragung von Zeugen laufe noch. Bislang gebe es keine Hinweise auf eine spezielle Tätergruppe, sagte ein Polizeisprecher.
Gewerkschaftschef Wendt kritisierte den Turnierveranstalter European Poker Tour (EPT). Wer mit solchen Geldsummen in bar hantiere und sie offen herumliegen lasse, müsse dafür sorgen, dass genügend Sicherheitspersonal da ist. (dpa)
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